Stirb und werde
Karfreitag der Tag, an dem
sich der Tod im Bewusstsein aufdrängt.
Der Tag, an welchem wir
den Tod zuzulassen gelernt haben.
Der Tag, an welchem Jesus
ans Kreuz gehangen und gestorben ist.
Der Tag, an welchem das
Leben aufgrund dieser Bilder und Worte stillzustehen scheint.
Der Tag, an welchem keine
freudigen Veranstaltungen stattfinden sollen. Der Tag, an dem der Tod Raum
einnimmt.
An diesem Tag sind viele
Menschen bereit, sich dem Thema Tod hinzugeben und sich damit auseinander zu
setzen.
Heute ist mir bewusst, der
Tod begleitet Jeden von uns zu jeder Zeit unseres Lebens. Im Augenblick unserer
Geburt erscheint der Tod an unserer Seite. Ab diesem Moment ist der Tod unser
ständiger Begleiter, ob bewusst oder im Versuch der Verdrängung. Wann und in
welcher Form er uns im Leben begegnet, entscheiden nicht wir. Der Tod symbolisiert
machtvoll, dass er es ist, worauf wir im Leben keinen Einfluß haben und ist sicherlich
aus diesem Grund das Thema, vor welchem wir in der Tiefe unseres Seins die
allergrößte Angst, regelrechte Todesangst entwickeln.
Heute ist mir bewusst,
dass Menschen, die in tiefen Depressionen stecken und von welchen wir
fälschlicherweise annehmen, sie hätten mit dem Leben abgeschlossen, tief in
sich eine große Sehnsucht an ungelebten Lebensträumen tragen, von welchen sie
nicht wissen, wie sie diese in ihrem Leben verwirklichen könnten. Diese
Menschen - hört man die Geschichte ihres Lebens - sind oft in die Depression
gefallen, weil sie nicht mit dem Leben, welches sie Tag für Tag verbrachten,
verbunden waren, welches sie aus ihrem tiefsten Herzen heraus leben wollten und
sich nicht imstande sahen, diesen Weg in ein anderes Leben zu gehen. Menschen,
denen im Moment der Mut fehlt, Menschen die bislang keine Gelegenheit sehen, Teile
ihrer Sehnsucht im Leben umzusetzen und sich so ein höheres Maß an eigenem Wert
zu schenken. Aus der Angst heraus, dass es nur den Weg in den Tod gibt und ein
anderes Leben für sie nicht denkbar scheint. Und so kann der Zustand der
Depression zum Tod mitten im Leben werden – mit schlagendem Herzen und
fließendem Atem fühlt sich das Leben an wie tot.
Heute ist mir bewusst,
dass die Auseinandersetzung mit dem Umstand, dass der Tod uns zu jeder Zeit
begleitet, gleichzeitig eine große Chance mit sich bringt, im Leben seinen
tatsächlichen Wert zu erkennen.
Nämlich das Leben als
wundervolles, großartiges Geschenk in tiefer Dankbarkeit zu betrachten, mit all
seinen Gelegenheiten und Möglichkeiten, die es uns während unserer Lebenszeit
bietet. Erst im Angesicht des Todes wird uns die Einzigartigkeit dieses
Geschenks an jeden Einzelnen von uns bewusst. Mit jedem neu erwachenden Tag,
neu die Gelegenheit zu bekommen, zu beginnen, neu zu gestalten, neu zu werden,
was auch immer an Impulsen in uns herangereift ist. Nachdem die Nacht, welche
den Tod des vorhergehenden Tages versinnbildlicht, vorüber ist und uns mit dem
neuen Tag neue Lebendigkeit schenkt.
Der Tod ist die
Gelegenheit zum Wandel. Jesus ist wieder auferstanden.
Wie oft geschieht es, dass
wir in Teilen unseres Selbst aufgefordert sind uns zu verändern.
Wie oft lassen wir alte
Gewohnheiten los, um Neues im Leben willkommen zu heißen. – Stirb und Werde -.
Wie oft aber halten wir
fest an längst Überholtem, Altem, der Vergangenheit und weigern uns innerlich,
diesen Prozess anzunehmen. Obwohl wir genau spüren, dass es not-wendig wäre.
Wie oft haben wir dabei
das Gefühl, das Leben zieht an uns vorbei. In solchen Momenten fühlen wir uns
wie gestorben. Wir verweigern uns dem natürlichen Lauf des Lebens. Loslassen
und neu werden.
– Stirb und werde -.
Letztlich zeigt uns der
eigene Körper diesen Prozess. Täglich sterben Abertausende, Millionen von
Zellen in unserem Körper und neue entstehen. Ohne unser Zutun, unbemerkt
erschafft sich unser Körper im Verlauf weniger Jahre neu. In diesen Prozeß
dürfen wir Vertrauen haben. Einen wesentlichen Beitrag können wir leisten,
indem uns bewusst wird, dass wir durch unsere Gedanken positiven Einfluß auf
die sich neu erschaffende Struktur unseres Körpers erreichen. Mit jedem positiven
Gedanken in der Gegenwart legen wir ein Saatkorn für die Zukunft.
Wenn wir uns öffnen für
diesen Prozess des Wandels, begeben wir uns in den natürlichen Prozeß des
Loslassens und der gleichzeitigen Hingabe an die Erneuerung durch das Leben.
Diesem Wandel sind wir unser gesamtes Leben ausgesetzt und es liegt an uns,
wieweit wir dies erkennen und zulassen.
Alles verändert sich – in jedem Moment. Nichts
bleibt wie es ist.
Angst vor dem Tod ist
Angst vor dem Wandel.
Angst davor, der zu
werden, der Du sein möchtest. Denn, so wie Du denkst, so bist Du und wirst Du
sein. So sehen Dich die Anderen, so nehmen Dich die Anderen wahr.
Dabei schenkt dir jeder
Wandel die Gelegenheit, Dich mehr und mehr zu entwickeln, Dich zu erneuern, zu
dem zu werden, der DU bist.
Im Angesicht des Wissens
um den Tod zu erkennen, dass einzig die Liebe an das Leben die Angst vor dem
Wandel besiegen kann, ist die Erkenntnis, welche den bewussten Prozess von – Stirb und werde – in Gang setzt.
- Die Liebe ist die
stärkste Kraft in unser aller Leben.
- Allein die Liebe
überwindet Angst.
- Ein Leben in Liebe nimmt
die Angst vor dem Tod.
- Im Bewusstsein des Todes
- entscheide Dich für die Liebe zum
Leben.
- Entscheide Dich für die
Liebe zu Dir selbst und LEBE.
- Nutze jeden fühlbaren
Prozeß zum Wandel und WERDE.
- Lass sterben, was sein
Leben gehabt hat.
- Hab Vertrauen in den
Wandel des Lebens.
Stirb und Werde
Test Kommentar 6.4.2012
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