Wenn Vertrauen fehlt…
…
entstehen Unsicherheit und Angst. Der Boden beginnt zu schwanken. Wir haben
Mühe die Balance zu behalten. In uns wird es eng, der Atem flacher, der Puls
erhöht sich, das was gerade noch sicher schien, gerät ins Wanken.
Dabei ist
Vertrauen das, was wir brauchen, um in diesem Leben anzukommen, uns kraftvoll
zu fühlen, uns in unserem Fühlen, Denken und Handeln zu bestätigen und
anzunehmen, so wie wir sind. Vertrauen sorgt für Wohlbefinden und Gesundheit in
Körper, Geist und Seele.
Als wir geboren
wurden, eroberten wir die Welt in dem Gefühl, das wir Urvertrauen nennen.
Urvertrauen in Form von Sicherheit, tiefer
Geborgenheit, vorbehaltloser Annahme und bedingungsloser Liebe.
Bis zu
dem Moment, in welchem wir Enttäuschung oder Verletzung erfahren und in der
Tiefe unserer Seele erschüttert werden, bietet uns das Urvertrauen den
Nährboden, Stabilität und Kräfte zu entwickeln, die uns im Leben begleiten und
tragen.
Mit der
ersten Enttäuschung beginnt der Leidensweg, der uns dieses Vertrauen verlieren
lässt. Gleichzeitig beginnt die oftmals verzweifelte Suche, begleitet von der
Sehnsucht, dieses ursprüngliche Gefühl zurück zu gewinnen.
Das Leben
hält unzählige dieser unterschiedlichen Erfahrungen bereit. Nicht immer finden
diese so statt, wie wir uns dies gerade wünschen…
Wir begegnen Menschen, denen wir
vertrauen und Menschen, die uns verletzen oder enttäuschen.
Wir begegnen Menschen, die uns
vertrauen und Menschen, die wir verletzen oder enttäuschen.
Was wir
uns wünschen, was wir ausdrücken wollen, wenn wir den Begriff Vertrauen
verwenden, hat auf den ersten Blick mit den Beziehungen und Verbindungen zu
anderen Menschen zu tun. Wir wünschen uns vertrauensvolles Miteinander mit
Menschen, in welchem wir fühlen, dass wir vertrauen können.
Wir
fühlen, nehmen wahr, beobachten, lassen uns ein, agieren, reagieren und sammeln
auf diesem Weg zahllose Erfahrungen…, und wenn wir Glück haben, werden wir nur
selten enttäuscht.
Das fühlt
sich gut an und wir empfinden Vertrauen, dem Menschen gegenüber, den wir als
Freund bezeichnen.
Fordert
uns das Leben heraus und führt uns mit diesem Freund in eine Situation, in
welcher dieser uns verletzt, enttäuscht und handelt, wie wir es niemals von ihm
erwartet hätten, geraten wir erneut in die Falle und sind mit tiefem
Vertrauensbruch konfrontiert. (Dasselbe gilt in gleicher Weise für uns selbst…)
Es ist
wundervoll und segensreich, Menschen um uns zu wissen, denen wir vertrauen
können, die wir lieben und unsere Freunde nennen.
Dabei sollte
uns bewusst sein, dass es sich immer um Menschen handelt, die ihr eigenes individuelles
Wesen sind. Menschen, die frei sind. Menschen, die gleichfalls im Leben stehen
und von dessen Anforderungen bewegt werden. Menschen, die ihre eigenen Grenzen
haben. Menschen, die durch ihre eigenen Gedanken, Erfahrungen, Wünsche und
Träume geworden sind, bis zum heutigen Tag. Menschen, die ihren eigenen
Lebensweg, mit dessen individuellen Herausforderungen gehen.
Menschen,
die sich gleichwohl mit uns verbunden fühlen, weil es Bereiche gibt, die uns
miteinander verbinden und in welchen es gut tut zu wissen, dass der Andere da
ist, wenn ich ihn bitte, weil ich ihn brauche.
Jedoch
gibt es keine Sicherheit, die uns diese Gewissheit schenkt, dass dies immer so
bleibt. Es ist nicht möglich, einen Menschen so fest an uns zu binden, dass er
in allen Lebenssituationen bedingungslos zur Seite steht.
Es mag
viele menschliche Verbindungen und Partnerschaften geben, die scheinbar dieses Gefühl
vermitteln. Genauer betrachtet, ist in solchen Verbindungen oft ein gewisses
Abhängigkeitsverhältnis erkennbar, das beide Menschen nicht frei im Leben sein
lässt. Das Gefühl des Vertrauens ist so eng mit dem anderen Menschen verbunden,
dass ein Leben ohne diesen weder denkbar noch vorstellbar ist.
Angst vor
Verlust, Angst vor Einsamkeit, Angst nicht zu überleben, falls der Andere sich
entfernt, finden ihren Ursprung in meist unbewussten Erfahrungen unserer frühen
Kindheit, in welcher wir nur schwer überlebt hätten, wenn da nicht
Bezugspersonen gewesen wären, die für uns sorgten.
Verabschieden wir uns von dem
Gedanken, dass sich Vertrauen im Leben entwickelt, wenn wir im Außen
verzweifelt nach einem Halt suchen, der uns dieses scheinbare Vertrauen
schenkt.
Es darf
sein, dass wir für Übergänge, für tiefe Krisen, für Grenzsituationen und
Schicksalsschläge Hilfe im Außen suchen und annehmen, um auf diesem Weg eine
Brücke zu bauen, die uns wieder mit dem Leben in Verbindung bringt. Sobald wir
diesen Weg wieder fühlen und uns sicher fühlen, fordert das Leben auf, dass wir
weitergehen. Das was wir an Vertrauen im Leben ersehnen, in uns selbst
entwickeln und stabilisieren.
Vertrauen zu entwickeln ist ein
Prozess, der ausschließlich in uns selbst stattfindet.
Dieser
Prozeß findet statt, wenn wir ihm bewusst Raum und Zeit einräumen, uns
zurückziehen in uns selbst und unser Inneres bereitwillig erkunden. Alles, was
im Außen geschieht, kann und dienlich und hilfreich sein, die Aspekte zu
erkennen, die der Heilung bedürfen, damit Vertrauen entsteht.
Vertrauen zu entwickeln stellt uns in die Herausforderung,
das zu tun was not-wendig ist – nicht mehr und nicht weniger.
Vertrauen zu entwickeln braucht Zeit und Raum, mit uns
selbst zu sein und uns mit uns selbst auseinander zu setzen.
Vertrauen zu entwickeln fordert auf, uns in der Tiefe auf
uns selbst einzulassen.
Vertrauen zu entwickeln eröffnet die Wunden des tiefsten
Schmerzes, der in uns schlummert und nach Heilung schreit.
Vertrauen zu entwickeln weiß, dass es diese Heilung gibt,
nachdem der Schmerz sich zeigen darf, angenommen wird und erlöst.
Vertrauen zu entwickeln bietet die Chance, sich den
eigenen Ängsten zu stellen und sich von ihnen zu befreien.
Vertrauen zu entwickeln lässt den Berg der Verbitterung
schmelzen und lebendiges Leben entstehen.
Vertrauen zu entwickeln hilft uns, die eigene Herrschaft
im Leben zu erkennen und anzunehmen.
Vertrauen zu entwickeln eröffnet uns Räume, Hingabe an
unseren eigenen Lebensweg zuzulassen.
Vertrauen zu entwickeln ist der Schlüssel uns so
anzunehmen wie wir sind.
Vertrauen zu entwickeln führt Dich
in die Liebe zu Dir selbst.
Selbstliebe macht Dich frei für
Dein Leben!
Ich wünsche
Dir, die Situationen Deines Lebens zu erkennen und anzunehmen, die Dir die
Gelegenheit bieten, an Deinem Vertrauen zu arbeiten.
Sowohl
für mich persönlich als auch in zahlreichen Beratungsgesprächen in der Praxis
wird deutlich, dass sich viele Gelegenheiten bieten, die uns dabei
unterstützen, für uns selbst auf dem Weg des Vertrauens voran zu kommen. Die
Aufforderung liegt darin, dass wir in den manchmal unangenehmen und
anstrengenden Situationen die Chancen erkennen und bereit sind, diese
anzunehmen. Ein Weg, der sich lohnt zu gehen.
Ich
wünsche Dir:
Vertrauen, sowie das Gefühl von
Sicherheit kann es letztlich nur in Dir selbst geben. Gewinne Vertrauen und
entdecke den Himmel in Dir, um ihn hier auf Erden zu leben und zu erfahren,
dass er Dich trägt.
Liebe Karin, danke für diese Worte.
AntwortenLöschenDiese Worte geben mir die Kraft an meinem Vertrauen zu mir selbst und meinem Leben zu arbeiten.
Auch wenn ich mich nicht oft bei Dir/Euch melde, dennoch vertraue ich unserer Freundschaft.
Für dieses Gefühl bin ich Dir/Euch sehr dankbar.
Liebe Grüße Euer Mike