Entscheidungen
In den
letzten Tagen und Wochen kristallisiert sich dieses Thema immer wieder in den
Vordergrund. Entscheidungen gehören zum alltäglichen Leben. Wann stehe ich auf?
Was gehört zum morgendlichen Programm? Was ziehe ich an? Was möchte ich frühstücken?...
und geht den ganzen Tag so weiter.
Dieser
Entscheidungen treffen wir meist unbewusst. Sie sind fester Bestandteil unseres
Lebens geworden, so dass wir sie nicht mehr als bewusste Entscheidungen
wahrnehmen.
Weiter
sind wir mit Entscheidungen konfrontiert, die in den Alltag einzubauen sind, in
die freie Zeit. Zu entscheiden, wie diese geplant wird, wann welche Aktivität
Zeit und Raum findet. Wann erledige ich den Einkauf? Wann ist Zeit für Sport?
Sollte ich mich vielleicht mal wieder um neue Schuhe kümmern? Das Wetter ist
schön – schwimmen zu gehen wäre auch erfrischend! Und die Freundin möchte ich
auch schon eine ganze Zeit mal wieder anrufen… In dem wir diese Entscheidungen
treffen, gestaltet sich unser Leben. Dem einen fällt es leicht, dem anderen
schwer, sich diesem Fluss zu überlassen.
Am
leichtesten sind Entscheidungen im Beruflichen und allem was dazugehört, zu
treffen. Obwohl es sich gleichzeitig um den Bereich handelt, den der Mensch oft
als lästig betrachtet. Komisch eigentlich – oder?
Ich bin
zu dem Schluß gekommen, dass der Mensch am leichtesten Entscheidungen trifft,
die so gut wie nichts mit ihm selbst zu tun haben – und da steht der Beruf
meist an erster Stelle. Entscheidungen, die vom Außen auferlegt und zu erfüllen
sind. Dafür gibt es meist Vorlagen und Anweisungen, nach denen zu verfahren ist
– und wenn es mal doch keinen Plan gibt, dann gibt es vielleicht einen
Vorgesetzten, der gefragt werden kann. Wirklich eigene Entscheidungen zu
treffen ist oft nicht angesagt und macht es dem Menschen scheinbar leicht. Die
einzige Individualität, die in den Ausführungen der Entscheidungen liegt ist,
dass der Mensch sich selbst durch seine „persönliche Note“ einbringt – was
vielen so noch nicht bewusst ist. Die, die es erfahren haben ist anzumerken,
dass sie in der Verbindung mit ihrem Tun stehen, sich damit identifizieren,
Freude in ihrem Tun ausstrahlen und ihre Einstellung bewusst ausgerichtet
haben.
Es ist an der Zeit, dass Menschen
erkennen, dass wir selbst es sind, die Verantwortung dafür tragen, wie es uns
im Leben geht. Wir sind unsere eigenen Gesetzgeber im Leben. Für das was wir
tun, wie wir es tun und wie es uns dabei geht. All das sind Entscheidungen, die
wir nur aus uns heraus treffen können.
Ein Bereich, der den meisten
Menschen wenig bewusst ist.
Das fängt
morgens beim Aufstehen an, wenn der Wecker klingelt, für welche Einstellung zum
Tag ich mich entscheide. Freue ich mich auf den Tag – oder denke ich – wie
doof, schon wieder Montag…
Ich
selbst bin Gesetzgeber meines Lebens. Ich bin es, die Erfahrungen deutet und
ihnen einen bestimmten Wert gibt. Und ich bin es auch, die diese Erfahrungen
bei der nächsten anstehenden Entscheidung unterbewusst einsetzt und dadurch die
weitere Entscheidung beeinflusst.
Wenn ich selbst Gesetzgeber meines
Lebens bin, dann bin ich dazu aufgefordert, mir der Freiheit von Deutung und
Wertung meiner Erfahrungen bewusst zu sein und alle Erfahrungen, die ein ungutes Gefühl in mir
verursachen anzuschauen und zu fragen, ob es möglicherweise „für mich selbst“
eine andere Umgangsweise mit der Sache gibt? An welcher Stelle das ungute
Gefühl aufkommt? Welche Gedanken begleitend in mir ablaufen? Denn das ungute
Gefühl deutet klar darauf hin, dass es mich aufrufen möchte, genau hinzuschauen
um mich im Weiteren davon zu erlösen.
Ein gutes
Beispiel dafür ist (meist für uns Frauen), das Thema Haushalt und Hausarbeit –
nie endend und wenig zufrieden stellend und ewig während. Wenn ich da eine
negative Einstellung dazu habe, kann das Leben zur Hölle werden.
Und doch
mögen wir es alle, in einer sauber geputzten und aufgeräumten Wohnung zu sein…
Die
Entscheidung dafür zu treffen, dass ich es mir selbst wert bin, mich wohl zu
fühlen und dass ich es auch verdient habe, es schön zu haben…
Dass die
Arbeit getan werden muss ist klar. Die Entscheidung dafür zu treffen und
gleichzeitig einen positiven Effekt zu gewinnen kann entstehen, wenn ich mir
bewusst mache, dass diese Arbeiten dazu beitragen wie im Außen, auch im Innen
eine gewisse Reinheit herbeiführen.
Ich nutze
inzwischen Zeiten der Hausarbeit, bewusst meine Gedanken loszulassen und freue
mich jedesmal darüber, welche Impulse mir währenddessen in meinen Gedanken „auftauchen“.
In
Studien hat man festgestellt, dass Menschen im „Burnout“ eindeutig
ausgleichende monotone Tätigkeiten fehlen. Arbeiten, die wir in unserer
stressbeladenen Zeit gerne abgeben, um uns nur noch „den wesentlichen und wichtigen Dinge“ zu
widmen. Da werden wir nun eines Besseren belehrt.
Es ist wichtig, die Entscheidung
zu treffen, ausgleichende Tätigkeiten wieder bewusst ins Leben einzubauen und
darüber zu erkennen, dass wir selbst die Werte deuten und wie wichtig es im
weiteren ist, uns selbst in unserem Wert zu erkennen!
Und nun
komme ich zu meinem für dieses Thema ausgewählten Fotos zu Beginn. Den „Drahtengel“ am Stahlseil habe ich
während eines Aufenthalts in New York an der Brooklynbridge fotografiert. Ich
hatte eine so tiefe Freude in mir, als ich diesen kleinen Engel „zufällig“ beim
Überqueren der Brücke entdeckte. Gerne hätte ich ihn nach seiner Geschichte
gefragt! Wer ihn da befestigt hat? Wie lange er da schon weilt? Was er in
dieser Zeit so alles erlebt, erfahren und gesehen hat? Na ja, eine Antwort wäre
wohl ausgeblieben…
Eine
Klarheit gibt es:
Es war
ein Mensch, der bewusst die Entscheidung getroffen hat, diesen Engel an dieser
Stelle des Seils zu befestigen und ihn dort zu belassen… Ohne zu fragen, was er
damit bewirkt. Ob ihm das etwas bringt. Ohne zu wissen, ob er dafür jemals eine
Rückmeldung bekommt… Er oder sie hat es einfach getan.
Jedenfalls
hat dieser Mensch damit eins erreicht. Er hat mir – ohne es zu wissen - eine
riesengroße Freude bereitet.
Und damit
komme ich zum für mich wesentlich wichtigen Teil dieses Beitrags: Wenn wir im Bewusstsein sind, der eigene
Gesetzgeber unseres Lebens zu sein, dann wird deutlich, wie wichtig es ist, die
Aufforderung zu Entscheidungen aus uns selbst heraus wahrzunehmen, umzusetzen
und ins Leben zu führen.
Jeder
Impuls aus unserem Inneren will unser Leben in eine gewisse Richtung bewegen.
Jeder
Impuls fordert uns heraus, eine Entscheidung zu treffen – und wenn sie uns im
Moment noch so sinnlos erscheint.
Wir
selbst sind es, die unserem Leben einen Sinn geben.
Der Sinn
des Lebens liegt darin, dass wir dem was in uns entsteht folgen und uns mit dem
Leben verbinden.
Mit dem
Leben verbinden kann bedeuten, einen kleinen Engel zu nehmen, ihn in die Tasche
zu stecken und ihn an einem Drahtseil zu befestigen, um dann weiterzugehen –
vielleicht mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Mit einem
Lächeln auf dem Gesicht, den Impuls aufnehmen und spontan eine liebe
Freundin/oder einen Freund anrufen und ein paar Worte mit ihm wechseln.
Zu
wechseln, meine Stimmung, meine Rolle, meine Einstellung – diese Gelegenheit
schenkt mir das Leben jeden Tag. Nichts bleibt wie es ist – alles ist
Veränderung.
Die
Veränderungen des Lebens bewusst wahrzunehmen und meine Entscheidungen der
Gesetzgebung des Lebens anzupassen, um mit der Schwingung des Lebens verbunden
zu sein.
In der
Verbundenheit das Geschenk der Geborgenheit, der Liebe, der Kraft und der
Freiheit des Lebens zu erfahren, in dem Bewusstsein, dass ich mit der
Entscheidung in meiner Herzensliebe zu sein, all dies nähre.
Zu wissen, dass die Liebe des
Herzens die größte Kraft darstellt und das die wichtigste Entscheidung meines
Lebens darin besteht, der Stimme meines Herzens zu folgen…
Da fällt
mir noch ein:
Falls zufällig jemand diese Zeilen liest und den Menschen kennt, der den Engel
an dem Seil der Brücke in New York befestigt hat – sagt ihm, wie sehr er mir
damit Freude bereitete…
Ich danke Dir von Herzen für Deinen Mut!
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