Dienstag, 11. September 2012

Entscheidungen




Entscheidungen

In den letzten Tagen und Wochen kristallisiert sich dieses Thema immer wieder in den Vordergrund. Entscheidungen gehören zum alltäglichen Leben. Wann stehe ich auf? Was gehört zum morgendlichen Programm? Was ziehe ich an? Was möchte ich frühstücken?... und geht den ganzen Tag so weiter.

Dieser Entscheidungen treffen wir meist unbewusst. Sie sind fester Bestandteil unseres Lebens geworden, so dass wir sie nicht mehr als bewusste Entscheidungen wahrnehmen.
Weiter sind wir mit Entscheidungen konfrontiert, die in den Alltag einzubauen sind, in die freie Zeit. Zu entscheiden, wie diese geplant wird, wann welche Aktivität Zeit und Raum findet. Wann erledige ich den Einkauf? Wann ist Zeit für Sport? Sollte ich mich vielleicht mal wieder um neue Schuhe kümmern? Das Wetter ist schön – schwimmen zu gehen wäre auch erfrischend! Und die Freundin möchte ich auch schon eine ganze Zeit mal wieder anrufen… In dem wir diese Entscheidungen treffen, gestaltet sich unser Leben. Dem einen fällt es leicht, dem anderen schwer, sich diesem Fluss zu überlassen.
Am leichtesten sind Entscheidungen im Beruflichen und allem was dazugehört, zu treffen. Obwohl es sich gleichzeitig um den Bereich handelt, den der Mensch oft als lästig betrachtet. Komisch eigentlich – oder?
Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass der Mensch am leichtesten Entscheidungen trifft, die so gut wie nichts mit ihm selbst zu tun haben – und da steht der Beruf meist an erster Stelle. Entscheidungen, die vom Außen auferlegt und zu erfüllen sind. Dafür gibt es meist Vorlagen und Anweisungen, nach denen zu verfahren ist – und wenn es mal doch keinen Plan gibt, dann gibt es vielleicht einen Vorgesetzten, der gefragt werden kann. Wirklich eigene Entscheidungen zu treffen ist oft nicht angesagt und macht es dem Menschen scheinbar leicht. Die einzige Individualität, die in den Ausführungen der Entscheidungen liegt ist, dass der Mensch sich selbst durch seine „persönliche Note“ einbringt – was vielen so noch nicht bewusst ist. Die, die es erfahren haben ist anzumerken, dass sie in der Verbindung mit ihrem Tun stehen, sich damit identifizieren, Freude in ihrem Tun ausstrahlen und ihre Einstellung bewusst ausgerichtet haben.



Es ist an der Zeit, dass Menschen erkennen, dass wir selbst es sind, die Verantwortung dafür tragen, wie es uns im Leben geht. Wir sind unsere eigenen Gesetzgeber im Leben. Für das was wir tun, wie wir es tun und wie es uns dabei geht. All das sind Entscheidungen, die wir nur aus uns heraus treffen können.
Ein Bereich, der den meisten Menschen wenig bewusst ist.

Das fängt morgens beim Aufstehen an, wenn der Wecker klingelt, für welche Einstellung zum Tag ich mich entscheide. Freue ich mich auf den Tag – oder denke ich – wie doof, schon wieder Montag…

Ich selbst bin Gesetzgeber meines Lebens. Ich bin es, die Erfahrungen deutet und ihnen einen bestimmten Wert gibt. Und ich bin es auch, die diese Erfahrungen bei der nächsten anstehenden Entscheidung unterbewusst einsetzt und dadurch die weitere Entscheidung beeinflusst.
Wenn ich selbst Gesetzgeber meines Lebens bin, dann bin ich dazu aufgefordert, mir der Freiheit von Deutung und Wertung meiner Erfahrungen bewusst zu sein und alle Erfahrungen, die ein ungutes Gefühl in mir verursachen anzuschauen und zu fragen, ob es möglicherweise „für mich selbst“ eine andere Umgangsweise mit der Sache gibt? An welcher Stelle das ungute Gefühl aufkommt? Welche Gedanken begleitend in mir ablaufen? Denn das ungute Gefühl deutet klar darauf hin, dass es mich aufrufen möchte, genau hinzuschauen um mich im Weiteren davon zu erlösen.

Ein gutes Beispiel dafür ist (meist für uns Frauen), das Thema Haushalt und Hausarbeit – nie endend und wenig zufrieden stellend und ewig während. Wenn ich da eine negative Einstellung dazu habe, kann das Leben zur Hölle werden.
Und doch mögen wir es alle, in einer sauber geputzten und aufgeräumten Wohnung zu sein…
Die Entscheidung dafür zu treffen, dass ich es mir selbst wert bin, mich wohl zu fühlen und dass ich es auch verdient habe, es schön zu haben…
Dass die Arbeit getan werden muss ist klar. Die Entscheidung dafür zu treffen und gleichzeitig einen positiven Effekt zu gewinnen kann entstehen, wenn ich mir bewusst mache, dass diese Arbeiten dazu beitragen wie im Außen, auch im Innen eine gewisse Reinheit herbeiführen.
Ich nutze inzwischen Zeiten der Hausarbeit, bewusst meine Gedanken loszulassen und freue mich jedesmal darüber, welche Impulse mir währenddessen in meinen Gedanken „auftauchen“.

In Studien hat man festgestellt, dass Menschen im „Burnout“ eindeutig ausgleichende monotone Tätigkeiten fehlen. Arbeiten, die wir in unserer stressbeladenen Zeit gerne abgeben, um uns nur noch  „den wesentlichen und wichtigen Dinge“ zu widmen. Da werden wir nun eines Besseren belehrt.
Es ist wichtig, die Entscheidung zu treffen, ausgleichende Tätigkeiten wieder bewusst ins Leben einzubauen und darüber zu erkennen, dass wir selbst die Werte deuten und wie wichtig es im weiteren ist, uns selbst in unserem Wert zu erkennen!

Und nun komme ich zu meinem für dieses Thema ausgewählten Fotos zu Beginn. Den „Drahtengel“ am Stahlseil habe ich während eines Aufenthalts in New York an der Brooklynbridge fotografiert. Ich hatte eine so tiefe Freude in mir, als ich diesen kleinen Engel „zufällig“ beim Überqueren der Brücke entdeckte. Gerne hätte ich ihn nach seiner Geschichte gefragt! Wer ihn da befestigt hat? Wie lange er da schon weilt? Was er in dieser Zeit so alles erlebt, erfahren und gesehen hat? Na ja, eine Antwort wäre wohl ausgeblieben…

Eine Klarheit gibt es:
Es war ein Mensch, der bewusst die Entscheidung getroffen hat, diesen Engel an dieser Stelle des Seils zu befestigen und ihn dort zu belassen… Ohne zu fragen, was er damit bewirkt. Ob ihm das etwas bringt. Ohne zu wissen, ob er dafür jemals eine Rückmeldung bekommt… Er oder sie hat es einfach getan.
Jedenfalls hat dieser Mensch damit eins erreicht. Er hat mir – ohne es zu wissen - eine riesengroße Freude bereitet.

Und damit komme ich zum für mich wesentlich wichtigen Teil dieses Beitrags: Wenn wir im Bewusstsein sind, der eigene Gesetzgeber unseres Lebens zu sein, dann wird deutlich, wie wichtig es ist, die Aufforderung zu Entscheidungen aus uns selbst heraus wahrzunehmen, umzusetzen und ins Leben zu führen.

Jeder Impuls aus unserem Inneren will unser Leben in eine gewisse Richtung bewegen.
Jeder Impuls fordert uns heraus, eine Entscheidung zu treffen – und wenn sie uns im Moment noch so sinnlos erscheint.

Wir selbst sind es, die unserem Leben einen Sinn geben.

Der Sinn des Lebens liegt darin, dass wir dem was in uns entsteht folgen und uns mit dem Leben verbinden.

Mit dem Leben verbinden kann bedeuten, einen kleinen Engel zu nehmen, ihn in die Tasche zu stecken und ihn an einem Drahtseil zu befestigen, um dann weiterzugehen – vielleicht mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, den Impuls aufnehmen und spontan eine liebe Freundin/oder einen Freund anrufen und ein paar Worte mit ihm wechseln.

Zu wechseln, meine Stimmung, meine Rolle, meine Einstellung – diese Gelegenheit schenkt mir das Leben jeden Tag. Nichts bleibt wie es ist – alles ist Veränderung.

Die Veränderungen des Lebens bewusst wahrzunehmen und meine Entscheidungen der Gesetzgebung des Lebens anzupassen, um mit der Schwingung des Lebens verbunden zu sein.

In der Verbundenheit das Geschenk der Geborgenheit, der Liebe, der Kraft und der Freiheit des Lebens zu erfahren, in dem Bewusstsein, dass ich mit der Entscheidung in meiner Herzensliebe zu sein, all dies nähre.

Zu wissen, dass die Liebe des Herzens die größte Kraft darstellt und das die wichtigste Entscheidung meines Lebens darin besteht, der Stimme meines Herzens zu folgen… 





Da fällt mir noch ein: Falls zufällig jemand diese Zeilen liest und den Menschen kennt, der den Engel an dem Seil der Brücke in New York befestigt hat – sagt ihm, wie sehr er mir damit Freude bereitete…

1 Kommentar: