Samstag, 1. Dezember 2012

Lasten tragen






Lasten tragen  

In diesen Tagen sind wir aufgefordert, uns mit alten  Strukturen auseinander zu setzen. Strukturen, die seit langer Zeit in uns lebendig sind, die uns in unserem Verhalten, im Umgang mit uns selbst und mit anderen ausmachen. Strukturen, die wir gut kennen. Strukturen, die nicht immer von Vorteil für uns sind. Strukturen, die uns bis heute unser Leben lang geprägt haben.

In Verbindung mit diesen Strukturen zu treten, sie wahrzunehmen und zu prüfen, wie weit es wirklich unsere eigenen Strukturen sind wird Aufgabe, um uns selbst bewusster zu werden. Das Leben führt uns an Situationen heran, in welchen unsere gelebten und oftmals eingefahrenen Strukturen auftauchen und uns herausfordern, genau hinzuschauen und vor allem genau hinzufühlen. Im Hinfühlen stellen wir vielleicht fest, dass unser Verhalten zwar unserer Gewohnheit entspricht, weil wir „seit wir denken können“ immer so oder ähnlich reagierten und handelten, gleichzeitig nehmen wir wahr, dass uns diese Gewohnheit wie eine Sucht, wie ein Zwang immer wieder in alte Muster zieht.

Wenn es uns gelingt genau hinzuschauen und hinzufühlen werden wir erkennen, dass unser Verhalten nicht mehr dem entspricht, was wir aus unserem Bewusstsein heraus eigentlich für uns selbst an Verhaltensstruktur leben wollen.

Mein Versuch, diesen Prozess in Worte zu fassen, drückt das gewählte Foto aus:

Ein Baum, der bald 60 Jahre alt ist.
Ein Baum, der fremde und eigene Lasten trägt.
Ein Baum, der Äste lassen musste.
Ein Baum, an dessen Rinde zu erkennen ist, dass er schon einige Verletzungen auf sich nehmen musste.
Ein Baum, der trotz allem Jahr für Jahr im Frühjahr Knospen treibt und Blüten trägt.
Ein Baum, der jedes Jahr ein dichtes Blätterkleid bildet und Schatten spendet.
Ein Baum, der uns in jedem zweiten Jahr mit einer reichen Apfelernte erfreut.
Ein Baum, der sich von all den äußeren Einflüssen nicht abhalten lässt, seinem Wesen und seiner Bestimmung treu zu bleiben.
Ein Baum, der diesen Prozess so lange weiterführen wird, so lange er Nahrung über seine Wurzeln in sich aufsaugt und sein Kraftfluss erhalten bleibt.


Jeder Mensch nimmt im Laufe seines Lebens eine Vielfalt an Lasten auf sich. Lasten, die ihm Andere auferlegen und Lasten, die er sich selbst ans Bein bindet.
Jeder Mensch erleidet im Laufe seines Lebens Schmerzen, Enttäuschungen, Verluste und Niederlagen, die sichtbar und unsichtbar Wunden hinterlassen.
Jeder Mensch erfährt in seinem Leben Heilung, Annahme, Vergebung und Dankbarkeit, die ihn in seinem individuellen  Erfahrungsreichtum unvergleichlich machen.
Jeder Mensch erhält das Geschenk eines neuen Morgens und eines neuen Tages, welcher ihm die Chance gibt - trotz allem - neu anzufangen und lebendig zu sein.
Jeder Mensch hat die Freiheit, in Kontakt mit seinem inneren Wesen zu treten, mit ihm Verbindung aufzunehmen und immer mehr zu dem zu werden, was er in sich spürt und ist.
Jeder Mensch trägt sein eigenes Kraftfeld in sich, das ihn versorgt, das durch ihn fließt, das ihn auszeichnet und ihn genau zu dem Menschen macht, der er ist.
Jeder Mensch bereichert sich selbst und die Welt mit dem was ihn ausmacht, wenn er sich loslöst und befreit von dem, was ihn äußerlich scheinbar gezeichnet hat, indem er sich nach innen wendet.
Jeder Mensch, der sich seinem wahren Wesen zuwendet und dieses lebendig werden lässt, erweckt dadurch sein ureigenes Potential, seine wahrhaftigen Qualitäten.
Jeder Mensch kann nur in aller Kraft leben, was er wirklich und wahrhaftig ist, das was er in sich trägt. Das was ihn ausmacht und zu ihm gehört.


Jeder Mensch ist aufgefordert, sich in seiner Einzigartigkeit zu leben. Nichts im Außen sollte so schwer an Last sein, unser Wesen davon abzuhalten, auf sich aufmerksam zu machen.


… und wie der Apfelbaum nur Äpfel tragen kann, kann jeder Mensch nur das in all seiner Kraft und Leichtigkeit ins Leben führen, was aus ihm selbst heraus erwächst.

So wünsche ich Dir, ganz besonders in diesen Tagen, Zeit für Dich zu finden, mit dem Wesen in Dir Kontakt aufzunehmen, ihm Dein Herz zu öffnen und all Deine LIEBE zu schenken. Es in die Arme zu schließen, ihm all Deine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und ihm all die Nahrung zu schenken, die es braucht um lebendig zu sein.

Vertraue darauf, dass Dein Wesen Dich führt.
Vertraue darauf, dass Dein Wesen alte Strukturen löst, um neue zu bilden, die Deiner jetzigen Schwingung entsprechen.
Vertraue darauf, wenn Dich Dein Wesen auffordert, Lasten loszulassen, die Du lange genug getragen hast.
Vertraue darauf, dass Dein Wesen Dich dahin führt, wo Du sein kannst, wie Du bist.
Vertraue darauf, dass Dein Wesen jeden gelegten Samen in Dir kennt und ihn ins Wachstum führt.


Vertraue darauf, dass Dein Wesen Dich bedingungslos liebt.

Freitag, 16. November 2012

Der Reiz des Widerstandes





Der Reiz des Widerstandes

Die Zeit fordert uns auf, der Stimme unseres Herzens zu folgen. Sie fordert uns auf, unser wertvolles Wesen wahrzunehmen, es zu erkennen und in seiner Vielfältigkeit anzunehmen. Unser Wesen sehnt sich danach, sich zu zeigen und lebendig zu werden. Unser Wesen beinhaltet all unsere Qualitäten, unser Potential, all unsere Werte und wartet darauf, zu leuchten und zu strahlen.

Wir fühlen es in großer Klarheit, wenn wir uns bewusst mit ihm verbinden. Wir fühlen seine Stärke und seine Größe. Wir wissen tief in unserem Herzen, dass die Aufforderung, dieses Wesen lebendig werden zu lassen, unseren Lebenszweck enthüllt und uns Lebenssinn Leben schenkt.

Unser Verstand, der die Zügel in den Händen hält, warnt uns und spricht:

Was denkst Du Dir, einer Stimme zu folgen, die nicht zu greifen ist?
Was denkst Du Dir, wohin sie Dich führen wird?
Was denkst Du, was geschieht, wenn Du diesen Weg gehst?
Was denkst Du, werden die Anderen (Partner, Eltern, Kinder, Kollegen, Freunde…) sagen, wenn Du gewohnte Wege verlässt?
Was denkst Du, was es ist, was Du Dir da einbildest?
Vorbehalte, Ängste, Verunsicherung und Trauer erscheinen.

Spüre nach in Dir, wann Widerstand auftaucht und wozu er Dich anscheinend auffordert?

Die Stimme unseres Herzens spricht eine klare und deutliche Sprache. Sei bereit, verbinde Dich mit ihr und höre auf sie.

Mag sein, dass sie Dich auffordert den Widerstand zu überwinden und dem Reiz der Stimme, dem Reiz des Neuen, dem Reiz der Kraft und der Herausforderung zu folgen.
       
Das Leben führt Dich in diese Aufforderung, die darauf wartet, überwunden zu werden und deren Reiz zu folgen. Um den Teil in Dir zu erwecken, der bislang schützend von Dir selbst festgehalten wurde, im Verborgenen belassen, beschützt vor der scheinbar bedrohlichen Welt.

Stell Dich darauf ein, dass Du Überraschungen erlebst, wenn Du Dich zeigst, wie Du bist!

Es ist an der Zeit, den Schritt zu gehen, die Hürde des Widerstands zu überwinden und loszulassen.
                      
Es ist an der Zeit, Dir Deiner Gaben und Talente bewusst zu werden, sie zu kultivieren und zu nutzen.

Es ist an der Zeit, Dich mit Deinen Ideen, Deinem Wissen, Deinen Vorstellungen und Träumen der Welt zu zeigen.

Es ist an der Zeit zu erkennen, dass Du Dich in einer Phase der Weiterentwicklung und des Durchbruchs befindest. In einem unterbewussten Kampf Deines „Ichs“, das seine Grenzen überschreiten will. Ein Kampf, der die Kraft hat, alte Grenzen zu sprengen.

Es ist an der Zeit, alles was Du kannst zu geben, um Deinem Wesen die Kraft zu verleihen, in diesem schöpferischen Konflikt zu obsiegen.

Es ist an der Zeit, diesen Prozess als eine intensive innere Reinigung zu verstehen, zuzulassen und zu unterstützen.

Es ist an der Zeit, zuzulassen, dass die Fesseln des „Ichs“ sich lösen dürfen, für ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung.

Es ist an der Zeit, Dein Wesen aus der engen Obhut des begrenzten Verstandes zu entlassen, im Vertrauen zu sein, dass Du weiterhin gehalten bist.

Überwinde Widerstand und Furcht. Vertraue der Kraft Deines Wesens.
Folge dem Reiz des Widerstandes und betrete ein Kraftfeld, welches größer ist, als Alles was Du Dir bis dahin vorgestellt hast.

Vertraue der Stimme Deines Herzens.
Vertraue Deinem Höheren Selbst.
Erkenne sich bietende Gelegenheiten und ergreife sie.
Folge Deiner Vision.
Zeig Dich in Deinem Wesen.
Es gibt Wundervolles zu tun.

„Du wirst, der Du bist“

Montag, 29. Oktober 2012

Das Mosaik des Lebens

Das Mosaik des Lebens

In meinen Coachings taucht der Begriff Lebensmosaik auf, wenn über das Leben in seiner Gesamtheit gesprochen wird. Wie sich ein Steinchen zum andern fügt oder das Gefühl besteht, ein wesentliches Steinchen fehlt, um weitergehen zu können. Wenn bestimmte Begebenheiten besprochen werden, um Zusammenhänge besser zu verstehen, tauchen im Gespräch die Verbindungsfäden zu weiteren Mosaiksteinchen auf. Über einzelne Mosaiksteinchen lassen sich häufig Ursachen erkennen, die zu Strukturen führen, welche sich in Konfliktsituationen wiederholen. So entstehen Bilder, die sich aus den vielen Teilchen formen, sich fügen, manchmal verändern und aufbrechen, um sich neu zu formen und zu fügen.
Über das Betrachten des Lebensmosaiks lässt sich die gegenwärtige Lebenssituation immer erkennen, verstehen und analysieren. Die einzelnen Steinchen sprechen ihre eigene Sprache.
Es tauchen Teilchen in Form von Erfahrungen auf, Teilchen in Form von Menschen und Begegnungen. Menschen die begleiten, Menschen die herausfordern, Menschen die uns als Spiegel dienen, das Leben umfassender zu verstehen.
Ständig wird unser Lebensmosaik neu gemischt. Es ist nichts Beständiges, nichts Festes oder Starres, nichts Berechenbares. Es ist ein Bild, das entsteht - das eine Zeit „ist“ - das sich verändert - das aufbricht - sich wieder mischt, um neue Ordnung zu finden. Ein Bild, welches in seiner Lebendigkeit und Beweglichkeit den Verlauf des Lebens widerspiegelt.

Alles ist Bewegung. Alles ist Veränderung. Alles ist, wie es ist.

Jede Situation, die Du durchlebst, beobachtest oder erfährst, nimmt Einfluss auf Dein Lebensbild.
Jeder Gedanke, der in Dir entsteht, den Du nährst und der wächst, nimmt Einfluss auf das Mosaik Deines Lebens.
Jede Einstellung Deines Gefühls, wird in der Struktur des Bildes sichtbar.
Je bewusster Du dies wahrnimmst, desto mehr wirst Du erkennen, welchen tatsächlichen Einfluss Du auf Dein Leben hast.

Wie sieht Dein momentanes Lebensmosaik aus, wenn Du die Anordnung der Steinchen betrachtest? Wie fühlt es sich für Dich an?
Lass Dich von Deiner Intuition leiten und Dein Bild in Dir wirken.

Gibt es Bereiche, in welchen Du anderen Menschen zu großen Einfluss gewährst?
Einflüsse oder Erwartungen Anderer belegen damit Raum, der Dir gehört!

Was geschieht, wenn Du diese Räume für Dich befreist und sie für Deine Vorstellungen öffnest?
Fühle, was sich verändert?

Prüfe ob sich Dein Lebensmosaik in der Klarheit zeigt, in welcher Du leben und sein möchtest und die zu Dir passt.
Was möchtest Du verändern?
Was soll bleiben, wie es ist?

Welche Träume, welche Ziele, welche Visionen entstehen in Dir, wenn Du Dir über Dein zukünftiges Lebensbild Gedanken machst?
Wo willst Du hin, wer willst Du sein, was wünschst Du Dir?


Erlaube Dir das Bild Deines Lebens in Deiner Vorstellung zu kreieren, zu gestalten und in die Entfaltung zu führen.

Alles entsteht aus Deinen Gedanken…


„Mariposa-Lebensgestaltung“ entfaltet sich weiter. Du findest mich ab sofort auf Facebook unter folgendem Link. Ich freue mich auf Dich!



Dienstag, 11. September 2012

Entscheidungen




Entscheidungen

In den letzten Tagen und Wochen kristallisiert sich dieses Thema immer wieder in den Vordergrund. Entscheidungen gehören zum alltäglichen Leben. Wann stehe ich auf? Was gehört zum morgendlichen Programm? Was ziehe ich an? Was möchte ich frühstücken?... und geht den ganzen Tag so weiter.

Dieser Entscheidungen treffen wir meist unbewusst. Sie sind fester Bestandteil unseres Lebens geworden, so dass wir sie nicht mehr als bewusste Entscheidungen wahrnehmen.
Weiter sind wir mit Entscheidungen konfrontiert, die in den Alltag einzubauen sind, in die freie Zeit. Zu entscheiden, wie diese geplant wird, wann welche Aktivität Zeit und Raum findet. Wann erledige ich den Einkauf? Wann ist Zeit für Sport? Sollte ich mich vielleicht mal wieder um neue Schuhe kümmern? Das Wetter ist schön – schwimmen zu gehen wäre auch erfrischend! Und die Freundin möchte ich auch schon eine ganze Zeit mal wieder anrufen… In dem wir diese Entscheidungen treffen, gestaltet sich unser Leben. Dem einen fällt es leicht, dem anderen schwer, sich diesem Fluss zu überlassen.
Am leichtesten sind Entscheidungen im Beruflichen und allem was dazugehört, zu treffen. Obwohl es sich gleichzeitig um den Bereich handelt, den der Mensch oft als lästig betrachtet. Komisch eigentlich – oder?
Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass der Mensch am leichtesten Entscheidungen trifft, die so gut wie nichts mit ihm selbst zu tun haben – und da steht der Beruf meist an erster Stelle. Entscheidungen, die vom Außen auferlegt und zu erfüllen sind. Dafür gibt es meist Vorlagen und Anweisungen, nach denen zu verfahren ist – und wenn es mal doch keinen Plan gibt, dann gibt es vielleicht einen Vorgesetzten, der gefragt werden kann. Wirklich eigene Entscheidungen zu treffen ist oft nicht angesagt und macht es dem Menschen scheinbar leicht. Die einzige Individualität, die in den Ausführungen der Entscheidungen liegt ist, dass der Mensch sich selbst durch seine „persönliche Note“ einbringt – was vielen so noch nicht bewusst ist. Die, die es erfahren haben ist anzumerken, dass sie in der Verbindung mit ihrem Tun stehen, sich damit identifizieren, Freude in ihrem Tun ausstrahlen und ihre Einstellung bewusst ausgerichtet haben.



Es ist an der Zeit, dass Menschen erkennen, dass wir selbst es sind, die Verantwortung dafür tragen, wie es uns im Leben geht. Wir sind unsere eigenen Gesetzgeber im Leben. Für das was wir tun, wie wir es tun und wie es uns dabei geht. All das sind Entscheidungen, die wir nur aus uns heraus treffen können.
Ein Bereich, der den meisten Menschen wenig bewusst ist.

Das fängt morgens beim Aufstehen an, wenn der Wecker klingelt, für welche Einstellung zum Tag ich mich entscheide. Freue ich mich auf den Tag – oder denke ich – wie doof, schon wieder Montag…

Ich selbst bin Gesetzgeber meines Lebens. Ich bin es, die Erfahrungen deutet und ihnen einen bestimmten Wert gibt. Und ich bin es auch, die diese Erfahrungen bei der nächsten anstehenden Entscheidung unterbewusst einsetzt und dadurch die weitere Entscheidung beeinflusst.
Wenn ich selbst Gesetzgeber meines Lebens bin, dann bin ich dazu aufgefordert, mir der Freiheit von Deutung und Wertung meiner Erfahrungen bewusst zu sein und alle Erfahrungen, die ein ungutes Gefühl in mir verursachen anzuschauen und zu fragen, ob es möglicherweise „für mich selbst“ eine andere Umgangsweise mit der Sache gibt? An welcher Stelle das ungute Gefühl aufkommt? Welche Gedanken begleitend in mir ablaufen? Denn das ungute Gefühl deutet klar darauf hin, dass es mich aufrufen möchte, genau hinzuschauen um mich im Weiteren davon zu erlösen.

Ein gutes Beispiel dafür ist (meist für uns Frauen), das Thema Haushalt und Hausarbeit – nie endend und wenig zufrieden stellend und ewig während. Wenn ich da eine negative Einstellung dazu habe, kann das Leben zur Hölle werden.
Und doch mögen wir es alle, in einer sauber geputzten und aufgeräumten Wohnung zu sein…
Die Entscheidung dafür zu treffen, dass ich es mir selbst wert bin, mich wohl zu fühlen und dass ich es auch verdient habe, es schön zu haben…
Dass die Arbeit getan werden muss ist klar. Die Entscheidung dafür zu treffen und gleichzeitig einen positiven Effekt zu gewinnen kann entstehen, wenn ich mir bewusst mache, dass diese Arbeiten dazu beitragen wie im Außen, auch im Innen eine gewisse Reinheit herbeiführen.
Ich nutze inzwischen Zeiten der Hausarbeit, bewusst meine Gedanken loszulassen und freue mich jedesmal darüber, welche Impulse mir währenddessen in meinen Gedanken „auftauchen“.

In Studien hat man festgestellt, dass Menschen im „Burnout“ eindeutig ausgleichende monotone Tätigkeiten fehlen. Arbeiten, die wir in unserer stressbeladenen Zeit gerne abgeben, um uns nur noch  „den wesentlichen und wichtigen Dinge“ zu widmen. Da werden wir nun eines Besseren belehrt.
Es ist wichtig, die Entscheidung zu treffen, ausgleichende Tätigkeiten wieder bewusst ins Leben einzubauen und darüber zu erkennen, dass wir selbst die Werte deuten und wie wichtig es im weiteren ist, uns selbst in unserem Wert zu erkennen!

Und nun komme ich zu meinem für dieses Thema ausgewählten Fotos zu Beginn. Den „Drahtengel“ am Stahlseil habe ich während eines Aufenthalts in New York an der Brooklynbridge fotografiert. Ich hatte eine so tiefe Freude in mir, als ich diesen kleinen Engel „zufällig“ beim Überqueren der Brücke entdeckte. Gerne hätte ich ihn nach seiner Geschichte gefragt! Wer ihn da befestigt hat? Wie lange er da schon weilt? Was er in dieser Zeit so alles erlebt, erfahren und gesehen hat? Na ja, eine Antwort wäre wohl ausgeblieben…

Eine Klarheit gibt es:
Es war ein Mensch, der bewusst die Entscheidung getroffen hat, diesen Engel an dieser Stelle des Seils zu befestigen und ihn dort zu belassen… Ohne zu fragen, was er damit bewirkt. Ob ihm das etwas bringt. Ohne zu wissen, ob er dafür jemals eine Rückmeldung bekommt… Er oder sie hat es einfach getan.
Jedenfalls hat dieser Mensch damit eins erreicht. Er hat mir – ohne es zu wissen - eine riesengroße Freude bereitet.

Und damit komme ich zum für mich wesentlich wichtigen Teil dieses Beitrags: Wenn wir im Bewusstsein sind, der eigene Gesetzgeber unseres Lebens zu sein, dann wird deutlich, wie wichtig es ist, die Aufforderung zu Entscheidungen aus uns selbst heraus wahrzunehmen, umzusetzen und ins Leben zu führen.

Jeder Impuls aus unserem Inneren will unser Leben in eine gewisse Richtung bewegen.
Jeder Impuls fordert uns heraus, eine Entscheidung zu treffen – und wenn sie uns im Moment noch so sinnlos erscheint.

Wir selbst sind es, die unserem Leben einen Sinn geben.

Der Sinn des Lebens liegt darin, dass wir dem was in uns entsteht folgen und uns mit dem Leben verbinden.

Mit dem Leben verbinden kann bedeuten, einen kleinen Engel zu nehmen, ihn in die Tasche zu stecken und ihn an einem Drahtseil zu befestigen, um dann weiterzugehen – vielleicht mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, den Impuls aufnehmen und spontan eine liebe Freundin/oder einen Freund anrufen und ein paar Worte mit ihm wechseln.

Zu wechseln, meine Stimmung, meine Rolle, meine Einstellung – diese Gelegenheit schenkt mir das Leben jeden Tag. Nichts bleibt wie es ist – alles ist Veränderung.

Die Veränderungen des Lebens bewusst wahrzunehmen und meine Entscheidungen der Gesetzgebung des Lebens anzupassen, um mit der Schwingung des Lebens verbunden zu sein.

In der Verbundenheit das Geschenk der Geborgenheit, der Liebe, der Kraft und der Freiheit des Lebens zu erfahren, in dem Bewusstsein, dass ich mit der Entscheidung in meiner Herzensliebe zu sein, all dies nähre.

Zu wissen, dass die Liebe des Herzens die größte Kraft darstellt und das die wichtigste Entscheidung meines Lebens darin besteht, der Stimme meines Herzens zu folgen… 





Da fällt mir noch ein: Falls zufällig jemand diese Zeilen liest und den Menschen kennt, der den Engel an dem Seil der Brücke in New York befestigt hat – sagt ihm, wie sehr er mir damit Freude bereitete…

Montag, 16. Juli 2012

Anpassung



Anpassung

gehört zu unserem Leben. Ohne Anpassung wäre es in vielen Situationen unmöglich, in sozialen Kontakten und Konstellationen zu leben und darüber hinaus Erfahrungen zu sammeln, die für uns selbst wertvolle Lebenserkenntnisse beinhalten können.
Schon in unserer Kindheit, beginnt dieser Begriff Raum einzunehmen. Als Kind werden wir häufig aufgefordert: Mach dies, tu das, sei so… und nicht so… Das tut man nicht…. das geht so… Mit gestrecktem Hals blicken wir in die Gesichter der Erwachsenen und denken…, die müssen es ja wissen. Schließlich sind sie schon „alt“ und haben Erfahrung. Gleichzeitig bietet uns diese Anleitung eine Richtungsweisung für unser Überleben, unser Dasein, setzt uns zwar Grenzen, innerhalb derer wir jedoch eine gewisse Freiheit wahrnehmen.
Die Wahrnehmung die wir selbst in uns spüren, kann durchaus eine ganz andere sein. Zu diesem Zeitpunkt spielt sie selten eine Rolle. Der Zeitpunkt im Leben ist zu früh. Wir selbst sind mit unserer Wahrnehmung so nach „Außen“ gerichtet und suchen Orientierung und Anleitung, dass unsere eigene innere Wahrnehmung wenig Raum einnimmt. Die Gefühle dazu nehmen wir allerdings durchaus wahr. Sie äußern sich häufig in Form von Widerstand, Wut, Aggression und Unwohlsein. Denkt an ein Kind im Trotzalter, das einen Wunsch abgeschlagen bekommt… Erst viel später… bekommen diese Gefühle eine Chance, bewusst wahrgenommen  und vor allem ernst genommen zu werden. Allerdings nur dann, wenn sie der Mensch als diese erkennt und versteht.

Wie ich zu diesem Thema kam: Der letzte Impuls wurde tatsächlich durch das oben eingestellte Foto freigesetzt.
Wie sich die Natur doch anpasst. Das Foto entstand auf einer unserer Wanderwochen auf Teneriffa. Der Baum bildet einen Torbogen über den Wanderweg und passt sich an seinem Standort den häufigen und mächtigen Winden zu bestimmten Jahreszeiten an, die den Berg hinauf fegen und ihm so die Form gegeben, sie ihm regelrecht aufgezwungen haben. Er hat Stand gehalten, er passte sich in seiner Form an und nimmt die Umstände – an welchen er nichts zu ändern vermag – hin. Das ist sein Dasein.
Gleichzeitig erinnere ich mich an einen Ausflug mit einem Bergbauern in den Wäldern um Bad Tölz. Er führte uns auf dem Weg vorbei an einer Fichte, vielleicht 80 cm hoch. Durch seine Naturverbundenheit, lenkte der Bauer unsere Aufmerksamkeit auf den Baum, die vielen, vielen Jahresringe an Zweigen zu betrachten. Dieser kleine Baum hatte über 60 Jahre „Lebenszeit“ hinter sich. Die Umstände, wie Witterung, der Standort, der Boden führten dazu, dass dieser Baum, trotz der vielen Jahre, so wie er war vor uns stand. Stellen wir uns vor, wie groß und stattlich manch ein Nadelbaum im Wald steht, dessen Umstände optimal für ihn sind. Letztlich nicht halb so alt, dafür vielfach größer, erkennen wir, dass dieser Baum sich unter diesen Bedingungen entfalten kann. Letztlich hat die kleine Fichte überlebt, indem sie sich den Umständen hingegeben und angepasst hat. Sie hatte keine Wahl…
Noch ein letztes Beispiel aus der Natur zu diesem Thema: Vor ein paar Jahren bat ich eine Nachbarin um einen Ausläufer einer wundervoll duftenden Rose, welche sich vor deren Haus stark ausgebreitet hatte. Ich fand einen Ableger vor, der vielleicht 10 cm hoch war und Platz in meinem Blumenbeet fand. Ein Stück Beet mit Stauden bestückt und von der Sonne beschienen und verwöhnt. Über drei Jahre bildete dieses kleine Rosenpflänzchen jeweils eine Knospe,  blühte, verblühte, überwinterte – bis im nächsten Jahr die gleiche Prozedur einsetzte.
Da die Pflanzen in meinem Garten die Gabe besitzen, mit mir zu sprechen und ich mich gleichfalls in der glücklichen Lage befinde, diese Sprache zu verstehen, bzw. den Stimmen zu lauschen, vernahm ich eines Tages die Hilferufe des Rosenpflänzchens, es bitte an einen anderen Ort zu setzen. Gesagt, getan. Vor dem Haus war ein Platz frei geworden. Von einem großen Strauch, der für diese Stelle viel zu viel Raum einnahm, hatte ich mich getrennt. Frei wurde ein Fleckchen Erde, genau richtig für die kleine Rose. Im März vergangenen Jahres pflanzte ich sie dort ein. Kaum Fuß gefass,t entwickelte sie sich in einer Weise, dass ich das Gefühl hatte, ihr beim Wachsen zusehen zu können. Die Blüten, mit welchen ich im vergangenen Jahr beschenkt wurde, habe ich nicht gezählt. Ich weiß nur noch, dass es viele waren. Auch den diesjährigen kalten Winter überstand dieser Rosenstock unbeschadet. Und wiederum wurde ich in diesem Jahr von einer Fülle an Blüten beschenkt.
Die Rose hätte sich weiterhin im Beet angepasst – wobei sie sich dort niemals zu dem entwickelt hätte, was an ihrem neuen Standort geschehen durfte….

und nun knüpfe ich die Verbindung zu dem, was für uns Menschen das Thema „Anpassung“ bedeuten kann.
Anpassung ist stimmig in vielen Bereichen, in denen sie geschieht. Immer dann, wenn ich irgendwo etwas Neues beginne, kann es gut und hilfreich sein erstmal wahrzunehmen, zuzuschauen, aufzunehmen, zu lernen und mich einzufügen – mich anzupassen, an das was ist, um zu fühlen, wie es für mich passend bzw. stimmig ist. Sobald ich spüre, dass ich den Boden unter den Füßen gefunden habe und in den für mich wichtigen Bereichen Sicherheit finde, ist es not-wendig mein eigenes Wesen mit seinen Belangen einzubringen.
Vorgänge anzupassen an die Vorgehensweise, die für mich stimmig ist. Zu fühlen, was passt, fühlt sich gut an und wogegen hege ich Widerstände. Dabei wiederum zu fühlen, welche dieser zugrunde liegenden Themen kann ich verändern und welche sind so wie sie sind?

In vielen Bereichen des Lebens fühlen wir uns zu einer scheinbaren Anpassung aufgefordert, bzw. fühlen uns in dieser scheinbaren Anpassung gezwungen zu bleiben, auch wenn es sich für uns selbst nicht gut anfühlt. Dies hat mit den Erfahrungen aus unserem bisherigen Leben zu tun und damit wie wir im Laufe dieses Lebens unsere Strukturen schufen, bzw. diese von unseren Eltern übernommen haben.

An diesen Punkten gilt es genau hinzuschauen.
Niemand tut es gut, über lange Zeit in Umständen und Anpassungen zu leben, die nicht seinem eigenen inneren Wesen, seinem Lebenszweck entsprechen und dienen.
Niemand tut es gut, sich anzupassen, dem Anderen zunutze zu sein und dabei sein eigenes Sein, seine eigene Lebensenergie zu unterdrücken. Wie oft harren Menschen in Situationen aus (oft über Jahre, sogar Jahrzehnte), halten die Luft an, schaffen sich Freiräume um immer wieder mal aufzuatmen, um danach scheinbar gestärkt in die Enge der Anpassung erneut einzutauchen.
Dieser Prozeß zermürbt, macht uns krank und letztlich ist er imstande uns zu zerstören. Er ist es, der uns von eigener Energie abschneidet und verhindert, dass wir den Zugang zu unserem inneren Wesen behalten.
Je mehr wir in ein Leben eintauchen, das nicht unserem Wesen entspricht, desto mehr entfernen wir uns von ihm. Lange Jahre nimmt unser inneres Wesen dies hin. Immer wieder wird es versuchen, uns aufmerksam zu machen, uns Zeichen zu senden. Irgendwann jedoch ist es so schwach, dass Krankheit den Raum einnimmt.
Auch bei uns Menschen spricht man davon: „Einen alten Menschen nicht zu verpflanzen.“ Das ist sicherlich in vielen Fällen stimmig und richtig.

Aber wie viele Menschen verharren in Situationen, die ihnen nicht gut tun, passen sich an, nehmen in Kauf, ihr eigenes Leben nicht zu leben, sich einzuschränken und in gewisser Weise aufzugeben, aus Angst, in die Veränderung zu gehen. Letztlich immer wieder die Angst, von den Anderen nicht mehr geliebt zu werden.
Es wäre oft sinnvoll, dieser Mensch würde aufmerksam gemacht, darüber nachdenken, sich an einen neuen Ort zu verpflanzen. Den alten zu verlassen, an welchem er von seiner Energie abgeschnitten war und einen neuen finden, an welchem er sich mit seiner Energie zu verbinden imstande fühlt.
Diese Veränderung könnte Befreiung bedeuten, Entwicklung, Entfaltung und Lebendigkeit.
Das bedeutet nicht (immer), sich gegen die momentanen Lebensumstände zu entscheiden und diese für immer zu verlassen. Oft hilft es schon, der Mensch schafft eine Distanz und findet Klarheit für sich selbst. Wie auch immer diese dann aussieht.

In der Praxis bin ich wiederholt mit Situationen konfrontiert, die dieses Thema beinhalten.
Die Schlussfolgerung, die daraus zu ziehen ist, lautet: Ich als Mensch habe die Aufgabe in diesem Leben, aufmerksam für mich selbst zu sein, für meine innere Stimme, meine Gefühle, meine Gedanken und meine Handlungen.
Viele Situationen der Anpassung, in die ich mich gerne einfüge, spielen hierbei keine Rolle und sind nicht angesprochen.

Befinde ich mich in Situationen, in welchen ich wieder und wieder spüre und wahrnehme, dass es mir nicht gut geht, ich mich nicht wohl fühle, Widerstände auftauchen, Wut und Aggression eine Rolle spielen, bin ich angehalten, diese anzuschauen, zu überdenken und möglichst zu verändern.
Spätestens dann ist es wichtig und not-wendig, dass ich mich selbst frage, was und wie ich diese Umstände verändern kann. Mir die Frage zu stellen, ob ich selbst es bin, der etwas durch Verhaltensänderungen bewegen kann, ob die äußeren Umstände verändert werden müssen, ob es not-wendig ist, mich aus Beziehungen zu lösen, bzw. Gesprächsthemen in Konflikten zur Klärung aufzugreifen.
Unsere Gefühle, unser Unwohlsein macht uns aufmerksam, will uns aufrufen, gut für uns zu sorgen, will uns aufmerksam machen, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Wir dürfen dankbar sein über die Zeichen, die unsere Gefühle und unser Körper uns senden! Sie tauchen nicht auf, um uns zu ärgern oder zu quälen! Sie tauchen auf, um uns wach zu machen. Um uns aufzufordern, an der Stelle hinzuschauen und Bewegung in unser Leben zu bringen.


An dieser Stelle möchte ich Euch aufmerksam machen, genau hinzuspüren, zu fühlen, zu fragen: Was ist es, was ich für mich und mein Leben möchte? Angefangen in ganz kleinen Situationen des Lebens wie, was wünsche ich mir im Moment, damit es mir gut geht… und was kann ich jetzt im Moment dafür tun, damit sich dies verwirklichen läßt.
Gut für sich zu sorgen und nicht zu  meinen, weil der Partner „Wurst und Brot“ bevorzugt, dies auch essen zu müssen, wenn mein Frühstück eher aus Obst und Müsli besteht. Das mag für manch einen lächerlich klingen… Gleichzeitig hat es mit dem zu tun, was landauf, landab gelebt wird.

Anpassung geschieht oft aus Bequemlichkeit. Bequemlichkeit, die nach einer Zeit einen hohen Preis fordern kann, von dem Menschen, der sich dieser Anpassung unterwirft. Den Preis, auf die Verbindung der Lebensverwirklichung, die dem eigenen Wesen entsprechen würde zu verzichten.


Ich wünsche Euch von Herzen, dass es Euch gelingt, wieder und wieder, Tag für Tag in Kontakt mit Euch selbst, mit Eurem inneren Wesen, mit Euren Gefühlen für Euch selbst zu gehen und gut zu Euch zu sein. Sorgt gut für Euch und versucht Euch in dem zu leben, was Ihr seid und was Ihr in Euch selbst wahrnehmt. Denn in diesem Kontakt findet sich das, was letztlich unseren Lebenszweck deutlich macht.

Es geht darum im Leben zufrieden zu sein.

Es geht darum, ein Leben in Freude zu leben.

Es geht darum, im Leben die Dinge zu tun, die ich gern mache, denn darin liegt meine Kraft.

Es geht darum, in der Zufriedenheit Glücksmomente als Geschenk zu erkennen und sie im Herzen zu bewahren.

Es geht darum, das Wesentliche für sich selbst im Leben zu erkennen und dies zu leben.

Es geht darum, dies für mich entscheiden zu dürfen, um Zufriedenheit finden zu können.

Es geht darum, zu begreifen, dass die größte Kraft in der Liebe unseres Herzens liegt.

Es geht darum, zu verstehen, dass diese Kraft niemals ins Fließen kommt, wenn ich mich in einer Anpassung befinde, die diesen Fluss unterbindet.

Es geht darum, das Geschenk dieses Lebens wahrzunehmen – Tag für Tag.


Wer auch immer meine Texte liest – Ich bin in tiefer Dankbarkeit den Erfahrungen meines Lebens gegenüber, die es mir ermöglichten zu diesen Gedanken und Erkenntnissen zu gelangen und mit all den Tiefen, die zu überwinden waren zu fühlen, wie wertvoll jeder einzelne dieser Mosaiksteinchen war und ist.

Om namah shivaya

Donnerstag, 7. Juni 2012

Herzenssache

Herzenssache

Gestern, am frühen Morgen, durchlief der Planet Venus sichtbar auf seiner Umlaufbahn den Bereich vor der Sonne. Ein Jahrhundertereignis, welches im Norden des Landes und auf der ganzen Welt von vielen Menschen begleitet, bzw. beobachtet wurde.

Meinen Impuls dazu möchte ich gerne in einem Bild festhalten:

Die Sonne strahlt mit all ihrer Kraft auf den Planeten Venus – der Planet der Liebesenergie – und strahlt weiter Richtung Erde. Stellen wir uns vor, wie durch die Energie der Sonne „Herzensenergie“ auf die Erde gelangt, diese nährt und ihre Wunden heilt. Stellen wir uns weiter vor, wie wir Menschen von dieser Herzensenergie umhüllt werden, diese in uns aufnehmen und auch wir uns nähren lassen. Auch wir sind in der Lage über diese Herzensenergie unsere Wunden zu heilen und unsere Zellen zu reinigen.

Zu diesem Thema habe ich im Netz eine Geschichte gefunden, die ich an dieser Stelle einfüge, weil ich sie sehr schön finde:

Das schöne Herz – ein tibetisches Märchen

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe.
Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, was sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte lauter über sein schönes Herz.
Bis ein alter Mann vor der Menge auftauchte und sagte: „Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines.“ Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passen nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken. Genauer, an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten.
Die Leute starrten ihn an: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie? Der junge Mann schaute auf das Herz des alten Mannes, sah dessen Zustand und lachte: „Du musst scherzen“, sagte er, „Dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.“
 „Ja“, sagte der alte Mann, „deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der Andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?“

Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.

                                               aus dem Internet – Verfasser unbekannt


Seien wir uns bewusst, dass die Weisheit und Schönheit unseres Herzens darin besteht, indem wir in Liebe durchs Leben gehen.

Wie wir unsere Liebe schenken dürfen, auch wenn wir damit möglicherweise das Risiko eingehen, dass die Liebe nicht direkt zu uns zurückkehrt.

Wie wir jeden Tag und überall Gelegenheiten des Lebens annehmen dürfen, um den Menschen denen wir begegnen, in Liebe zu begegnen.

Wie wir jedesmal, wenn uns selbst ein Mensch in Liebe begegnet, ein Stück seines Herzens in unser eigenes Herz einfügen dürfen.

Wie wir uns anfüllen dürfen mit diesen Geschenken der Liebe, auf diesem Weg reich werden und die Schönheit unseres Herzens auf diese Weise von Tag zu Tag wächst und erstrahlt.


Dies ist zu verstehen unter dem wahren Reichtum des Lebens – der, den wir in unserem Herzen tragen und welcher sich vergrößert, je freigiebiger wir damit umgehen….

Mittwoch, 30. Mai 2012

Einschränkungen




Einschränkungen

Ein bisschen plagte mich in den letzten Wochen mein schlechtes Gewissen, das da lautete: Es wird mal wieder Zeit, an deinen  Blog zu denken (was ich natürlich oft getan habe) und zu schreiben (was mir irgendwie nicht möglich war)… Jetzt hast Du es angefangen, und nun? (Die Erinnerung an Themen der Vergangenheit tauchte auf und brachte mir X-Situationen vor Augen, in welchen es ähnlich schien).
Tja, aus heutiger Sicht kann ich nur sagen: Es war gerade einfach nicht die Zeit. Es war nicht dran, mich zum Schreiben zu zwingen. Meine Gedanken waren: „Im Moment kommt nichts dabei zustande, womit du hinterher zufrieden bist,“ – oder so ähnlich. Also hab ich es gelassen – wie gesagt – mit dem Thema, das mein immer wieder auftauchendes schlechtes Gewissen im Ohr saß und mich erinnerte, manchmal sogar regelrecht quälte. Meist in Situationen, in welchen das was zu tun anstand eh schon genug war.
Über dieses Thema habe ich in den letzten Tagen viel nachgedacht und versucht, nicht in die Schiene zu gleiten, zu jammern und zu klagen, dass Alles einfach zuviel ist, bzw. irgendwelche Rechtfertigungen zu suchen. Ich habe versucht – und die, die mich kennen, wissen um meine Seite, in Allem und Jedem zu versuchen, die „andere“ Seite zu erkennen – eben diese andere Seite zu finden.
Wir leben in einer Welt der Dualität. Um in das Gefühl der Einheit zu gelangen, ist es not-wendig, dies zu anzuerkennen und anzunehmen, gleichzeitig im zweiten Schritt zu wissen, dass ich selbst in das Gefühl der Einheit nur dann gelangen kann, wenn ich annehme, dass es tatsächlich in Allem zwei Seiten gibt. Und ich allein bin es, die die Wahl hat, diese beiden Seiten zu betrachten. Erst über das Betrachten gelingt es mir, eine Sache umfassend zu erfassen, zu erkennen und zu verstehen.
Also habe ich nach der „anderen Seite“ gesucht. Diese zu finden war im ersten Moment sehr einfach, nämlich zu denken: Ok, es ist eben so. Im Moment soll es wohl nicht sein, dich zieht es nicht an den PC um zu schreiben. Nur damit war mir nicht wirklich weitergeholfen, denn sofort kam der Gedanke: Soll ich das mit dem Schreiben vielleicht ganz lassen? Ist es vielleicht gar nicht mein Ding? ???? Fragezeichen über Fragezeichen tauchten auf. Weil es mir ja – eigentlich – viel Freude macht, mich hinzusetzen und das zu schreiben, was mich grade beschäftigt, mir grade begegnet usw., wenn ich dran bin und es sich auch so anfühlt. Und wieder kam das schlechte Gewissen: Jetzt hast Du angefangen und machst nicht weiter….

In dieser Zeit begegnete mir ein Text, der mir half zu verstehen, was meine Aufgabe in dieser Situation war. Es galt, die Suche zu beenden nach Wegen zu fahnden, wann denn nun eine Stunde Zeit freizuschaufeln wäre, um mich an den PC zu setzen. Denn am Zeitmangel lag es nicht wirklich.
Es war der Satz: „Sie müssen erkennen, dass es unmöglich ist, ganz ohne Einschränkungen zu leben. Jedes System, jede Entscheidung für eine bestimmte Sache setzt Schranken und gibt Ihnen gleichzeitig die Freiheit, zu tun, was Sie sonst nicht tun könnten…..
Und auch diese Sätze hatte ich im ersten Moment nicht verstanden. Denn es war ja mein Wunsch zu schreiben. Warum also sollte ich mich darin einschränken.
Was ich versäumt hatte anzuschauen war, dass ich im April einige Anforderungen außer der Reihe hatte. Es waren Seminare zu halten und mich darauf vorzubereiten. Es standen Aufgaben an, die sowohl Zeit als auch Gedankenarbeit verlangten. Und ich war es, die sich anmaßte, dies Alles mit Links zu schaffen. Nebenher noch die Praxisarbeit durchzuführen und ganz nebenbei noch die Wochenenden der Ausbildung, die ich vor einigen Monaten begonnen habe, zu besuchen und mich auch darin auf dem Laufenden zu halten.
In solchen Zeiten, die wir gerne als „Stress“ bezeichnen ist es leicht möglich an den Rand unserer Kräfte zu gelangen. Bis zum letzten zu versuchen, an allen Enden dranzubleiben und diese zu bedienen.
Es kostet einiges an Überwindung, sich einzugestehen, dass all dies nicht mehr zu schaffen ist. Dass jeglicher Freiraum verschwindet und es nur noch darum geht, zu funktionieren.
Die Entscheidung zu treffen, zum einen „Ja“ und zum anderen „Nein“ zu sagen fällt uns oft schwer. Und doch ist es not-wendig diesen Schritt zu vollziehen.
Mich entschieden zu haben, – dann endlich nach Tagen des inneren Ringens – dass das Thema Schreiben nun für eine Weile hinten ansteht schenkte mir – im Rückblick betrachtet – eine große Freiheit mit entsprechendem Freiraum.
Es geht dabei nicht um freigewordene Zeit, denn diese war ja vorhanden. Mir war ganz deutlich geworden, dass es die Gedanken ums Thema waren, von denen ich mich mit dieser Entscheidung befreien durfte. Gleichzeitig in dem Wissen zu sein, dass ich das Thema „Schreiben“ jederzeit wieder aufgreifen kann, sobald ich dies in mir wahrnehme.
Zu beschreiben, welch wundervolles Gefühl der Freiheit auftauchte, frei von diesen Gedanken zu sein, ist nicht einfach.
Denn, der erste Gedanke bei dem Thema „Einschränkung“ ist: Ich nehme mir etwas, es entsteht Mangel, Unfreiheit, ich muss auf etwas verzichten.
Fakt ist, wenn ich mich in der Einschränkung auf bestimmte Themen einlasse, damit diesen Themen mehr Raum schenke und mir die Gelegenheit biete, diesen Raum intensiv zu nutzen, für das was ich mir vorgenommen habe. Und genau darüber erfahren wir relativ schnell Erfolg. Eine Aufgabe zu erfüllen, wenn ich mit meinem ganzen Bewusstsein, meiner ganzen Schaffenskraft, meiner ganzen Energie damit verbunden bin, geht unglaublich leicht. Es war ein gutes Gefühl, dies so bewusst wahrzunehmen und zu erkennen.
Gleichzeitig unterstützt mich die Entscheidung für die „Einschränkung“ auch, wenn ich in der Durchführung bzw. Auseinandersetzung feststelle, dass das, was ich mir da vorgenommen habe, so gar nicht mein Ding ist. Dann fällt es relativ leicht, wiederum eine Entscheidung zu treffen und mich eben dagegen zu entscheiden. Das Hadern und Zweifeln entfällt.
Jeder kennt dieses Gefühl, wenn er sich einmal für eine Sache tief auf seinem Herzen heraus entschieden hat. Zwar hat auch er die Erfahrung gesammelt: Entscheide ich mich für das Eine, verzichte ich automatisch auf das Andere. Eine bewusst getroffene Entscheidung allerdings, die meinem Wesen entspricht und dient, für das was mir gut tut, lässt jeden Zweifel schwinden.
Genau diese Erfahrung durfte ich im Nachhinein bei meinem „eigenen“ Thema erkennen, in welchem es für mich anfangs nicht klar war, dass es eben an dieser Entscheidung liegt.
Die Einschränkung, den Blog für eine Zeit hinten anzustellen, hat dazu geführt, dass ich mich allem Anderen in einer Intensität widmen konnte, die Arbeit leicht von der Hand ging, mich erfüllte und zufrieden machte.

Nun, nachdem diese Zeit hinter mir liegt, vieles abgeschlossen und erledigt ist, durfte ich wahrnehmen, wie sich das Blogschreiben wieder in meinen Gedanken einnistete und wie ich heute mit großer Freude an den PC ging und begonnen habe zu schreiben.
Nun weiß ich, dass dies nicht in allen Situationen des Lebens möglich ist, aus sich heraus so zu entscheiden. Ohne durch die sich ergebenden Konsequenzen möglicherweise auch Schaden zu nehmen. Natürlich sind wir beruflich in Verbindlichkeiten, die dies nicht erlauben. Und doch ergeben sich bei genauem Betrachten, genügend Situationen des Lebens, die diese freien Entscheidungen erlauben und uns durch Einschränkung ein hohes Maß an Lebensqualität, Freiheit und Freiräumen schenken.

Ich wünsch mir und Euch, dass wir in solchen Momenten (egal welchen Inhalts) leichter erkennen und annehmen, worum es dabei geht. Dass wir uns zukünftig eingestehen, Entscheidungen für uns selbst in Bewusstheit zu treffen. Denn auf diesem Weg gelingt es, bei uns und unserer Kraft zu bleiben und die Aufgaben, welche uns das Leben stellt, zu erfüllen.

Ich empfinde tiefe Dankbarkeit, dass ich über diesen Weg den Begriff der Einschränkung erkennen durfte. Und erfahre darüber, dass allein ich es bin, die die Freiheit besitzt, mich von einer einmal getroffenen Einschränkung auch wieder zu befreien – nämlich dann, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Vermutlich widerstehen wir dem Implus, frei zu entscheiden wofür wir noch nicht wirklich klare Gedanken gefunden haben, weil wir denken: Wenn ich mich jetzt dafür entscheide, dann kann ich nicht mehr zurück….

Das nächste Mal also, wenn ich erkennen sollte, dass es eine längere Zeit dauern wird, bis ich einen nächsten Beitrag in den Blog einstelle, werde ich „posten“, dass der Blog im Moment ruht, und ich um Verständnis bitte.

- Gestehen wir uns zu, dass nur wir selbst unseren eigenen Geist beherrschen können.
- Gestehen wir uns zu, dass nur wir selbst wissen, was im Moment gut für uns ist.
- Gestehen wir uns zu, dass nur wir selbst unser eigenes „Glaubensbekenntnis“ in uns tragen, nach dem wir leben.
- Gestehen wir uns zu, dass nur wir selbst die Entscheidung treffen können, an diesem „Glaubensbekenntnis“ Veränderungen vorzunehmen.
- Gestehen wir uns zu, dass nur wir selbst es sind, die erkennen können, dass wir über Einschränkung im Leben Freiräume und Freiheit in einem gewissen Bereich erfahren.
- Gestehen wir uns zu, dass wir selbst verantwortlich sind, uns zu erlauben, das Leben zu leben, welches tief in uns gelebt werden möchte.

- Gestehen wir uns zu, dass nur wir selbst entscheiden können, uns so anzunehmen wie wir sind und uns gerade deshalb über alle Maßen mit unserer Selbstliebe zu beschenken.

Zum Bild: Die „Einschränkung“ auf einen englischen Rasen zu verzichten schenkt mir eine Wiese mit einer Fülle an Gänseblümchen, über die ich mich jeden Tag freue. Eine Einschränkung, die ganz leicht fällt.

Noch was zum Schluss: Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr die Gelegenheit nutzt, Kommentare zu schreiben. Anfangs war das wohl ziemlich schwierig. Inzwischen ist es durch Umstellung – für die ich herzlich danke – einfach geworden. DANKE!
  

Samstag, 7. April 2012

Auferstehung und Erlösung


Auferstehung und Erlösung

Es gibt Tage, an denen ich mich innerlich gefangen fühle. An denen es völlig gleichgültig ist, ob draußen die Sonne scheint oder ob es regnet. Besser noch Regen als Sonne, denn die könnte mich leichter aus der Gefangenschaft führen, sie könnte mich locken ins Leben zu treten. Obwohl ich mich gar nicht locken lassen will! Aber was will ich? Was soll dieses Gefühl in mir? Wozu ist es vorhanden und vor allem, wozu soll es gut sein? Die Liste der Fragen wäre jetzt leicht weiterzuführen, führte jedoch nicht wirklich zu einer Lösung.

Ja, was will ich eigentlich? Was will ich für mich an solchen Tagen? Diese Fragen stellen sich in diesen Momenten, wenn es uns gelingt, genau hin zu fühlen. Dass diese mir etwas sagen sollen und wollen, dass diese einen tieferen Sinn haben, stelle ich nicht in Frage. Diese Sicherheit ist spürbar. Und doch fehlt es an der notwendigen Klarheit – oder zumindest schiebe ich diesen Gedanken vor. Meist geschieht dies an Tagen, die frei sind, frei von Verpflichtungen und äußeren Anforderungen, die ansonsten der Alltag mit sich bringt. Tagen, die eigentlich zu genießen wären! Tage, die ich mir in stressigen Zeiten sehnsuchtsvoll herbei wünsche. Und dann sind sie da – und ich setze mich in den Käfig der Gefangenschaft, der sich wie tot anfühlt. Um mich herum werden dann all die Themen sichtbar, die „liegen geblieben“ sind. Die unaufgeräumte Küche von gestern, die unerledigten schriftlichen Sachen, die noch nicht gewaschene Wäsche, die zu bügelnde Wäsche im Keller und überhaupt der Keller. Der gehörte nun längst einmal aufgeräumt, aussortiert und entrümpelt….  Am Ende steht meist noch der Gedanke an die längst überfällige Steuererklärung.
Bei diesen Gedanken wird die Blockade in mir noch größer. Nichts aber auch gar nichts bewegt mich, irgendetwas davon tun zu wollen oder zu tun. Und dem Müssen will ich mich im Moment nicht unterwerfen. Das geschieht an vielen der anderen Tage. Auch dem Thema der fehlenden Selbstdisziplin versuche ich in diesem Moment nicht den Raum zu schenken, den es zu anderen Zeiten einnimmt. Nach längerem Gerangel mit diesen wiederkehrenden Gedankenmustern, gelange ich irgendwann an die Essenz des Ganzen.
In die Tiefe meiner Seele, die mir sagt, dass es absolut notwendig und unabdingbar sei, endlich mal anzuhalten, loszulassen, nichts zu tun, mich zu erlösen und einfach nur zu sein – für mich zu sein – und letztlich auch von der noch so dringenden Erledigung der Steuer – irgendwann werde ich diese schon in Angriff nehmen (mit der in dem Moment wachen Erfahrung des letzten Jahres, wenn sie erstmal begonnen ist, dann ist sie recht zügig erledigt und somit halb so schlimm). Loszulassen, mich zu erlösen, um mich in mir selbst zu suchen und möglicherweise auch zu finden. Mir den Raum zu schenken, und zwar nur für mich.

An den Stellen, die sonst im Alltag so häufig zu kurz kommen oder gar nicht gesehen werden. In der Tiefe der Seele liegt verborgen, was sich diese für unser Wesen wirklich wünscht, dort liegt das Potential verborgen, das geweckt werden will, um unser Leben zu bereichern. Es liegen tiefe Träume und Sehnsüchte verborgen, die uns zu uns selbst führen könnten. Die Erfüllung verheißen, wonach immer wieder die Sehnsucht in uns aufflackert, wir dieser jedoch nicht die Gelegenheit schenken deutlicher zu werden und wirklich sichtbar zu erscheinen.
Solche Tage sind dafür da, dass wir uns darauf einlassen dieser Sehnsucht zu folgen, die es uns ermöglicht uns selbst ein Stück näher zu kommen, uns kennenzulernen und das, was tief in uns schlummert, erwachen zu lassen – auferstehen zu lassen.
Die Widerstände die auftauchen sind dazu da, um überwunden zu werden und wenn wir genau hinschauen, liegen hinter diesen Widerständen Gedanken und Worte, die uns Ablenkung und Ausreden liefern, nicht in die sehnlichste erwünschte Veränderung zu gehen. Die Angst davor, aufzustehen, Erlösung zu finden und Klarheit zu schaffen. Ausreden, die unser eigener Geist erfindet, um uns abzuhalten in die eigene Erfüllung zu kommen. Wie widersprüchlich diese Worte im ersten Moment scheinen und doch liegt bei näherem Betrachten genau darin die Lösung.
Sind wir in der Lage diese Gedanken und Widerstände als das zu erkennen und zu überwinden, macht sich ein weites Feld vor uns auf. Ein Feld, welches darauf wartet von uns bestellt zu werden. Samen auszubringen, die schon lange in uns schlummern und gesät werden wollen, in all ihrer Kreativität und Besonderheit, die jeden Menschen ausmachen in seiner ihm eigenen Individualität.

Wenn wir nun das Thema „Auferstehung“ als Begriff nehmen und uns vorstellen, dass wir es sein können, die uns aus diesem - meist selbst gewählten Gefängnis befreien, weil der Schlüssel und Türgriff „innen“ liegt, dann liegt die Vorstellung nahe, wie es sich anfühlt, wenn wir uns von all den Themen erlösen, die längst darauf warten, von uns losgelassen bzw. bearbeitet zu werden.

Immer wieder wagen wir einen vorsichtigen, scheuen Blick durch die einen kleinen Spalt geöffnete Tür, um dann erschreckt zurückzuweichen und doch nochmal zurückzutreten. Diesen Vorgang wiederholen wir – wie oft – dass kann nur Jeder für sich selbst beantworten.

Ich wünsche Dir von Herzen den Mut Dich mit diesem Thema der eigenen „Auferstehung und Erlösung“ zu konfrontieren. Dir die Zeit dafür zu nehmen, die Du brauchst. Daran innerlich zu arbeiten und mehr und mehr ein Bild von dem Leben zu erschaffen, das Du leben willst. Was alles dazugehört kannst Du in Dir fühlen, wenn Du achtsam auf die Stimme in Deinem Inneren hörst und ihr immer wieder Raum schenkst.

Hab Vertrauen und steh auf, für Dein Leben, für Dein Sein in diesem Leben.

Überwinde die Angst, steh auf und finde Erlösung. Hinter Deiner größten Angst liegt Deine größte Stärke!

Freitag, 6. April 2012

Stirb und werde



Stirb und werde

Karfreitag der Tag, an dem sich der Tod im  Bewusstsein aufdrängt.
Der Tag, an welchem wir den Tod zuzulassen gelernt haben.
Der Tag, an welchem Jesus ans Kreuz gehangen und gestorben ist.
Der Tag, an welchem das Leben aufgrund dieser Bilder und Worte stillzustehen scheint.
Der Tag, an welchem keine freudigen Veranstaltungen stattfinden sollen. Der Tag, an dem der Tod Raum einnimmt.
An diesem Tag sind viele Menschen bereit, sich dem Thema Tod hinzugeben und sich damit auseinander zu setzen.

Heute ist mir bewusst, der Tod begleitet Jeden von uns zu jeder Zeit unseres Lebens. Im Augenblick unserer Geburt erscheint der Tod an unserer Seite. Ab diesem Moment ist der Tod unser ständiger Begleiter, ob bewusst oder im Versuch der Verdrängung. Wann und in welcher Form er uns im Leben begegnet, entscheiden nicht wir. Der Tod symbolisiert machtvoll, dass er es ist, worauf wir im Leben keinen Einfluß haben und ist sicherlich aus diesem Grund das Thema, vor welchem wir in der Tiefe unseres Seins die allergrößte Angst, regelrechte Todesangst entwickeln.

Heute ist mir bewusst, dass Menschen, die in tiefen Depressionen stecken und von welchen wir fälschlicherweise annehmen, sie hätten mit dem Leben abgeschlossen, tief in sich eine große Sehnsucht an ungelebten Lebensträumen tragen, von welchen sie nicht wissen, wie sie diese in ihrem Leben verwirklichen könnten. Diese Menschen - hört man die Geschichte ihres Lebens - sind oft in die Depression gefallen, weil sie nicht mit dem Leben, welches sie Tag für Tag verbrachten, verbunden waren, welches sie aus ihrem tiefsten Herzen heraus leben wollten und sich nicht imstande sahen, diesen Weg in ein anderes Leben zu gehen. Menschen, denen im Moment der Mut fehlt, Menschen die bislang keine Gelegenheit sehen, Teile ihrer Sehnsucht im Leben umzusetzen und sich so ein höheres Maß an eigenem Wert zu schenken. Aus der Angst heraus, dass es nur den Weg in den Tod gibt und ein anderes Leben für sie nicht denkbar scheint. Und so kann der Zustand der Depression zum Tod mitten im Leben werden – mit schlagendem Herzen und fließendem Atem fühlt sich das Leben an wie tot.
Heute ist mir bewusst, dass die Auseinandersetzung mit dem Umstand, dass der Tod uns zu jeder Zeit begleitet, gleichzeitig eine große Chance mit sich bringt, im Leben seinen tatsächlichen Wert zu erkennen.
Nämlich das Leben als wundervolles, großartiges Geschenk in tiefer Dankbarkeit zu betrachten, mit all seinen Gelegenheiten und Möglichkeiten, die es uns während unserer Lebenszeit bietet. Erst im Angesicht des Todes wird uns die Einzigartigkeit dieses Geschenks an jeden Einzelnen von uns bewusst. Mit jedem neu erwachenden Tag, neu die Gelegenheit zu bekommen, zu beginnen, neu zu gestalten, neu zu werden, was auch immer an Impulsen in uns herangereift ist. Nachdem die Nacht, welche den Tod des vorhergehenden Tages versinnbildlicht, vorüber ist und uns mit dem neuen Tag neue Lebendigkeit schenkt.
Der Tod ist die Gelegenheit zum Wandel. Jesus ist wieder auferstanden.
Wie oft geschieht es, dass wir in Teilen unseres Selbst aufgefordert sind uns zu verändern.

Wie oft lassen wir alte Gewohnheiten los, um Neues im Leben willkommen zu heißen. – Stirb und Werde -.
Wie oft aber halten wir fest an längst Überholtem, Altem, der Vergangenheit und weigern uns innerlich, diesen Prozess anzunehmen. Obwohl wir genau spüren, dass es not-wendig wäre.
Wie oft haben wir dabei das Gefühl, das Leben zieht an uns vorbei. In solchen Momenten fühlen wir uns wie gestorben. Wir verweigern uns dem natürlichen Lauf des Lebens. Loslassen und neu werden.
Stirb und werde -.
Letztlich zeigt uns der eigene Körper diesen Prozess. Täglich sterben Abertausende, Millionen von Zellen in unserem Körper und neue entstehen. Ohne unser Zutun, unbemerkt erschafft sich unser Körper im Verlauf weniger Jahre neu. In diesen Prozeß dürfen wir Vertrauen haben. Einen wesentlichen Beitrag können wir leisten, indem uns bewusst wird, dass wir durch unsere Gedanken positiven Einfluß auf die sich neu erschaffende Struktur unseres Körpers erreichen. Mit jedem positiven Gedanken in der Gegenwart legen wir ein Saatkorn für die Zukunft.
Wenn wir uns öffnen für diesen Prozess des Wandels, begeben wir uns in den natürlichen Prozeß des Loslassens und der gleichzeitigen Hingabe an die Erneuerung durch das Leben. Diesem Wandel sind wir unser gesamtes Leben ausgesetzt und es liegt an uns, wieweit wir dies erkennen und zulassen.
Alles verändert sich – in jedem Moment. Nichts bleibt wie es ist.

Angst vor dem Tod ist Angst vor dem Wandel.
Angst davor, der zu werden, der Du sein möchtest. Denn, so wie Du denkst, so bist Du und wirst Du sein. So sehen Dich die Anderen, so nehmen Dich die Anderen wahr.
Dabei schenkt dir jeder Wandel die Gelegenheit, Dich mehr und mehr zu entwickeln, Dich zu erneuern, zu dem zu werden, der DU bist.
Im Angesicht des Wissens um den Tod zu erkennen, dass einzig die Liebe an das Leben die Angst vor dem Wandel besiegen kann, ist die Erkenntnis, welche den bewussten Prozess von – Stirb und werde – in Gang setzt.

- Die Liebe ist die stärkste Kraft in unser aller Leben.

- Allein die Liebe überwindet Angst.

- Ein Leben in Liebe nimmt die Angst vor dem Tod.

- Im Bewusstsein des Todes  - entscheide Dich für die Liebe zum Leben.

- Entscheide Dich für die Liebe zu Dir selbst und LEBE.

- Nutze jeden fühlbaren Prozeß zum Wandel und WERDE.

- Lass sterben, was sein Leben gehabt hat.

- Hab Vertrauen in den Wandel des Lebens.

Stirb und Werde