Freitag, 15. März 2013

Sorge Dich nicht...


Sorge Dich nicht – LEBE!

Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben – das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf liegt alle
Wirklichkeit und Wahrheit des Daseins,
die Wonne des Wachsens, die Größe der Tat,
die Herrlichkeit der Kraft –
Denn das Gestern ist nichts als ein Traum
und das Morgen nur eine Vision.
Das Heute jedoch – recht gelebt –
macht jedes Gestern
zu einem Traum voller Glück
und jedes Morgen
zu einer Vision der Hoffnung.
Darum achte gut auf diesen Tag.
                                               -Sinnspruch aus dem Sanskrit-


… und sorge gut für Dich!

Darüber nachzudenken hielt mich das Leben an. Ein Unglück ist geschehen, ein Unfall, ein Sturz, ein Fall, der einen Menschen so tief erschütterte und alle, die mit ihm verbunden sind. In einem solchen Moment scheint die Zeit still zu stehen. Gleichzeitig dreht sich die Welt weiter und das Leben nimmt seinen Lauf…

Wie oft im Leben sind wir in Sorge? Wir sorgen uns um die Zukunft, um unseren Arbeitsplatz, um unsere Gesundheit, um unseren Kontostand, um unsere Familienkonstellationen. Wir machen uns Sorgen, wie Alles weitergehen soll, sorgen uns um die Umwelt, um Entscheidungen die in der Politik getroffen werden. Um Entscheidungen, die in irgendeiner Form Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben könnten, von denen wir allerdings nicht wissen, ob sie jemals eintreffen werden. In unserem persönlichen Umfeld sorgen wir uns um unsere Partner, um unsere Kinder, um unsere Eltern… Ob es ihnen gut geht? Was sie in ihrem Leben ändern sollten oder könnten, weil wir meinen zu wissen und zu sehen, dass eventuell Handlungsbedarf besteht.
Wenn wir die Tür „der Sorgen“ in uns öffnen und zulassen, erscheint ein unendliches Feld, das sich aufdrängt und einnimmt. Die Bereiche, in denen wir bereit sind uns Sorgen zu machen sind groß.

Frage Dich:
Bin ich bereit hinzuschauen, inne zu halten und zu erkennen was es bewirkt, mir Sorgen zu machen?

Jede Sorge, die mich beschäftigt hat mit in der Zukunft. Einer Zeit, einem Zeitpunkt, der vor mit liegt – nah oder fern - von dem ich nicht weiß wie er sein wird, was geschehen wird, wie er aussehen wird, wie er sich anfühlt und wie ich ihn empfinde.

Jeder Gedanke und jedes Gefühl, das ich damit verbinde lässt mich in einen Moment der Zukunft reisen, der noch nicht greifbar ist. Von dem ich noch nicht weiß und auch noch nicht wissen kann, wie er sein wird. Unser Geist stellt uns in dem Moment jedes noch so fantasievolle Szenario zur Verfügung.

Was ich damit bewirke, wenn ich mich dieser Sorgen-Zeitreise hingebe: Ich versäume, den Moment des JETZT, den Moment, der mir gerade für mein Leben zur Verfügung steht, wahrzunehmen und bewusst zu leben. Ich versäume zu fragen, was im Moment zu denken ist, zu bewegen oder zu handeln, weil mich das Gefühl der Sorge für das, was vielleicht kommen könnte, gänzlich einnimmt und gefangen hält.

Ich möchte damit nicht ausdrücken, dass wir niemals mit unseren Gedanken in die Zukunft reisen sollen. In vieler Hinsicht ist es sinnvoll, in die Zukunft zu denken. Denn durch den versuchten Blick in die Zukunft können wir aufmerksam gemacht werden, auf das, was im Moment zu tun ist.

Das gilt auch für unsere Sorgen. Blicke ich in die Zukunft und bin in Sorge, z.B. über die Beziehung zu meinem Partner. Kann das zur Aufforderung führen, in mich zu gehen, mir Gedanken zu machen, mich in mehr Fürsorge um ihn zu kümmern und Zeit mit ihm zu verbringen. Oder es hält mich dazu an, mir generell Gedanken über meine Beziehung zu machen. Wie auch immer…

Egal auf welche Sorge ich dies übertrage gilt, in dem Moment der Sorge innerlich zu fragen: „Gibt es im Moment etwas zu tun, was ich tun kann? Und wenn ja, was? Wozu hält mich die Sorge an?
Sie hält mich an, dafür zu sorgen, dass es ruhig in mir wird, um klar zu denken, was zu tun ist! Der nächste Schritt: Zu denken, zu tun und zu handeln, die Sorge abzulegen, mich frei zu machen, ins Leben zurück zu kehren – in dem Vertrauen, dass im Moment alles getan ist!

- Das ist das Einzige, was zu tun ist, in einem solchen Moment gut für uns selbst zu sorgen.

- Das ist das Einzige, wozu uns ein solcher Moment auffordert.

Bleiben wir mit der Sorge verbunden und nähren diese weiterhin mit unseren sorgenvollen Gedanken, wächst diese in Dimensionen, die uns die Verbindung zu dem was ist verlieren lässt.

Nehmen wir den Moment der Sorge, in welchem sie am größten erscheint. Den Moment, in welchem wir das getan haben, was wir tun konnten und sollten. Den Moment, in welchem uns die Sorge scheinbar völlig einnimmt, uns von der übrigen Welt abzuschneiden scheint, wir Hilflosigkeit und Haltlosigkeit spüren und in jeder Zelle erschüttert sind.

Nehmen wir diesen Moment und halten inne!

Halten inne und erkennen, dass uns ein solcher Moment auffordert, zur Besinnung zu kommen.

Er fordert auf, in der Besinnung zu fragen: Worin der Sinn besteht?

Zurückgeworfen auf die Frage nach dem Sinn, folgt die Antwort: SORGE GUT FÜR DICH!


In der Sorge um Alles was uns umgibt, sind wir dabei uns selbst zu vergessen. Wir um-sorgen, wir ver-sorgen, wir ent-sorgen, wir be-sorgen, wir tragen Sorge, wir sind sorgen-voll, wir sind Sorge beladen…
Verzehre Dich nicht in der Sorge um Andere. Werde Dir der Grenzen Deiner Verantwortung bewusst.
Du kannst Niemanden dessen Sorgen abnehmen, dafür hat dieser selbst zu sorgen.
Und wenn er es nicht tut – versuch es bei diesem Menschen zu lassen und nicht zu einer Sorge, die Dich belastet, zu Deiner wird und dabei nicht Deine ist!
Wir befinden uns mitten in all dem, sind mit all dem im Außen verbunden.

Dabei schreit es in uns selbst danach, den Blick auf das Wesen in uns zu richten.

Fangen wir an zu fragen: Was brauche ich für mich? Womit sorge ich gut für mich? Welche Fürsorge schenke ich mir selbst? Was habe ich lange versäumt für mich zu besorgen, um gut für mich zu sorgen?

Nutze eine kleine Zeit des Tages, begib Dich in die Stille für diese Atemübung. Mit einem tiefen und entspannten Atem tragen wir bewusst Sorge und versorgen uns dabei der ersten Nahrung, die uns lebendig sein lässt:

„Setz Dich bequem hin, schließ die Augen. Wenn Du magst lege beide Hände locker auf Deinen Bauch und spüre, wie sich Deine Bauchdecke mit Deinem Atem hebt und wieder senkt. Werde ruhig in Dir. Nimm Deine Umgebung achtsam wahr und fühle, dass Du Teil von ihr bist.
Dann verbinde Dich mit Deinem Atem. Atme durch die Nase ein und wieder aus. Beobachte Deinen Atem, beeinflusse ihn nicht. Lass Dich atmen. Spüre, wie Dein Atem schon nach wenigen Atemzügen ruhig wird. Begleite in Gedanken Deinen Atem, der nun immer tiefer fließen darf, mit den Worten:

Ich atme Frieden und Wahrheit ein,
ich atme Frieden und Wahrheit aus.

Ich atme Freude und Dankbarkeit ein,
ich atme Freude und Dankbarkeit aus.

Ich atme Heilung und Liebe ein,
ich atme Heilung und Liebe aus.

Wiederhole diese Gedanken in Verbindung mit Deinem Atem solange, wie es gut und heilsam für Dich ist. Komme dann langsam wieder zurück an die Oberfläche Deines Bewusstseins. Atme ein paar Mal tief ein und wieder aus, öffne die Augen und finde Dich wieder im Hier und Jetzt!“

Om namah shivaya


Sorge gut für Dich – in jedem Moment –
Sorge dafür, dass Dich umgibt, was Dir gut tut –
Sorge dafür, was auch immer es ist -
Sorge dafür, dass Dich Glück und Wohlbefinden umgibt -
damit sorgst Du gut für Deine Zukunft –
und LEBE!