Sorge Dich nicht – LEBE!
Achte gut
auf diesen Tag,
denn er
ist das Leben – das Leben allen Lebens.
In seinem
kurzen Ablauf liegt alle
Wirklichkeit
und Wahrheit des Daseins,
die Wonne
des Wachsens, die Größe der Tat,
die
Herrlichkeit der Kraft –
Denn das
Gestern ist nichts als ein Traum
und das
Morgen nur eine Vision.
Das Heute
jedoch – recht gelebt –
macht
jedes Gestern
zu einem
Traum voller Glück
und jedes
Morgen
zu einer
Vision der Hoffnung.
Darum
achte gut auf diesen Tag.
-Sinnspruch
aus dem Sanskrit-
… und
sorge gut für Dich!
Darüber
nachzudenken hielt mich das Leben an. Ein Unglück ist geschehen, ein Unfall,
ein Sturz, ein Fall, der einen Menschen so tief erschütterte und alle, die mit
ihm verbunden sind. In einem solchen Moment scheint die Zeit still zu stehen.
Gleichzeitig dreht sich die Welt weiter und das Leben nimmt seinen Lauf…
Wie oft
im Leben sind wir in Sorge? Wir sorgen uns um die Zukunft, um unseren
Arbeitsplatz, um unsere Gesundheit, um unseren Kontostand, um unsere
Familienkonstellationen. Wir machen uns Sorgen, wie Alles weitergehen soll,
sorgen uns um die Umwelt, um Entscheidungen die in der Politik getroffen
werden. Um Entscheidungen, die in irgendeiner Form Auswirkungen auf unser
Wohlbefinden haben könnten, von denen wir allerdings nicht wissen, ob sie
jemals eintreffen werden. In unserem persönlichen Umfeld sorgen wir uns um
unsere Partner, um unsere Kinder, um unsere Eltern… Ob es ihnen gut geht? Was
sie in ihrem Leben ändern sollten oder könnten, weil wir meinen zu wissen und
zu sehen, dass eventuell Handlungsbedarf besteht.
Wenn wir
die Tür „der Sorgen“ in uns öffnen und zulassen, erscheint ein unendliches
Feld, das sich aufdrängt und einnimmt. Die Bereiche, in denen wir bereit sind uns
Sorgen zu machen sind groß.
Frage Dich:
Bin ich bereit hinzuschauen, inne
zu halten und zu erkennen was es bewirkt, mir Sorgen zu machen?
Jede
Sorge, die mich beschäftigt hat mit in der Zukunft. Einer Zeit, einem
Zeitpunkt, der vor mit liegt – nah oder fern - von dem ich nicht weiß wie er sein
wird, was geschehen wird, wie er aussehen wird, wie er sich anfühlt und wie ich
ihn empfinde.
Jeder
Gedanke und jedes Gefühl, das ich damit verbinde lässt mich in einen Moment der
Zukunft reisen, der noch nicht greifbar ist. Von dem ich noch nicht weiß und
auch noch nicht wissen kann, wie er sein wird. Unser Geist stellt uns in dem
Moment jedes noch so fantasievolle Szenario zur Verfügung.
Was ich
damit bewirke, wenn ich mich dieser Sorgen-Zeitreise hingebe: Ich versäume, den
Moment des JETZT, den Moment, der mir gerade für mein Leben zur Verfügung steht,
wahrzunehmen und bewusst zu leben. Ich versäume zu fragen, was im Moment zu
denken ist, zu bewegen oder zu handeln, weil mich das Gefühl der Sorge für das,
was vielleicht kommen könnte, gänzlich einnimmt und gefangen hält.
Ich möchte damit nicht ausdrücken,
dass wir niemals mit unseren Gedanken in die Zukunft reisen sollen. In vieler
Hinsicht ist es sinnvoll, in die Zukunft zu denken. Denn durch den versuchten
Blick in die Zukunft können wir aufmerksam gemacht werden, auf das, was im
Moment zu tun ist.
Das gilt
auch für unsere Sorgen. Blicke ich in die Zukunft und bin in Sorge, z.B. über die
Beziehung zu meinem Partner. Kann das zur Aufforderung führen, in mich zu
gehen, mir Gedanken zu machen, mich in mehr Fürsorge um ihn zu kümmern und Zeit
mit ihm zu verbringen. Oder es hält mich dazu an, mir generell Gedanken über
meine Beziehung zu machen. Wie auch immer…
Egal auf
welche Sorge ich dies übertrage gilt, in dem Moment der Sorge innerlich zu
fragen: „Gibt es im Moment etwas zu tun,
was ich tun kann? Und wenn ja, was? Wozu hält mich die Sorge an?
Sie hält mich an, dafür zu sorgen,
dass es ruhig in mir wird, um klar zu denken, was zu tun ist! Der nächste
Schritt: Zu denken, zu tun und zu handeln, die Sorge abzulegen, mich frei zu
machen, ins Leben zurück zu kehren – in dem Vertrauen, dass im Moment alles
getan ist!
- Das ist das Einzige, was zu tun
ist, in einem solchen Moment gut für uns selbst zu sorgen.
- Das ist das Einzige, wozu uns
ein solcher Moment auffordert.
Bleiben
wir mit der Sorge verbunden und nähren diese weiterhin mit unseren sorgenvollen
Gedanken, wächst diese in Dimensionen, die uns die Verbindung zu dem was ist
verlieren lässt.
Nehmen wir den Moment der Sorge,
in welchem sie am größten erscheint. Den Moment, in welchem wir das getan
haben, was wir tun konnten und sollten. Den Moment, in welchem uns die Sorge
scheinbar völlig einnimmt, uns von der übrigen Welt abzuschneiden scheint, wir
Hilflosigkeit und Haltlosigkeit spüren und in jeder Zelle erschüttert sind.
Nehmen wir diesen Moment und
halten inne!
Halten inne und erkennen, dass uns
ein solcher Moment auffordert, zur Besinnung zu kommen.
Er fordert auf, in der Besinnung
zu fragen: Worin der Sinn besteht?
Zurückgeworfen auf die Frage nach
dem Sinn, folgt die Antwort: SORGE GUT FÜR DICH!
In der
Sorge um Alles was uns umgibt, sind wir dabei uns selbst zu vergessen. Wir
um-sorgen, wir ver-sorgen, wir ent-sorgen, wir be-sorgen, wir tragen Sorge, wir
sind sorgen-voll, wir sind Sorge beladen…
Verzehre
Dich nicht in der Sorge um Andere. Werde Dir der Grenzen Deiner Verantwortung
bewusst.
Du kannst
Niemanden dessen Sorgen abnehmen, dafür hat dieser selbst zu sorgen.
Und wenn
er es nicht tut – versuch es bei diesem Menschen zu lassen und nicht zu einer
Sorge, die Dich belastet, zu Deiner wird und dabei nicht Deine ist!
Wir befinden
uns mitten in all dem, sind mit all dem im Außen verbunden.
Dabei
schreit es in uns selbst danach, den Blick auf das Wesen in uns zu richten.
Fangen wir
an zu fragen: Was brauche ich für mich? Womit sorge ich gut für mich? Welche
Fürsorge schenke ich mir selbst? Was habe ich lange versäumt für mich zu
besorgen, um gut für mich zu sorgen?
Nutze eine kleine Zeit des Tages,
begib Dich in die Stille für diese Atemübung. Mit einem tiefen und entspannten
Atem tragen wir bewusst Sorge und versorgen uns dabei der ersten Nahrung, die
uns lebendig sein lässt:
„Setz Dich bequem hin, schließ die
Augen. Wenn Du magst lege beide Hände locker auf Deinen Bauch und spüre, wie
sich Deine Bauchdecke mit Deinem Atem hebt und wieder senkt. Werde ruhig in
Dir. Nimm Deine Umgebung achtsam wahr und fühle, dass Du Teil von ihr bist.
Dann verbinde Dich mit Deinem
Atem. Atme durch die Nase ein und wieder aus. Beobachte Deinen Atem,
beeinflusse ihn nicht. Lass Dich atmen. Spüre, wie Dein Atem schon nach wenigen
Atemzügen ruhig wird. Begleite in Gedanken Deinen Atem, der nun immer tiefer
fließen darf, mit den Worten:
Ich atme Frieden und Wahrheit ein,
ich atme Frieden und Wahrheit aus.
Ich atme Freude und Dankbarkeit
ein,
ich atme Freude und Dankbarkeit
aus.
Ich atme Heilung und Liebe ein,
ich atme Heilung und Liebe aus.
Wiederhole diese Gedanken in
Verbindung mit Deinem Atem solange, wie es gut und heilsam für Dich ist. Komme
dann langsam wieder zurück an die Oberfläche Deines Bewusstseins. Atme ein paar
Mal tief ein und wieder aus, öffne die Augen und finde Dich wieder im Hier und
Jetzt!“
Om namah shivaya
Sorge gut für Dich –
in jedem Moment –
Sorge dafür, dass
Dich umgibt, was Dir gut tut –
Sorge dafür, was
auch immer es ist -
Sorge dafür, dass Dich
Glück und Wohlbefinden umgibt -
damit sorgst Du gut
für Deine Zukunft –
und LEBE!